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Kritik an Rinderexporten nach Algerien

©Sophie Renner
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden mehr als 5.500 trächtige Rinder unter schwierigen Bedingungen von Österreich nach Algerien transportiert, wie eine Untersuchung des Recherche-Startups "The Marker“ aufdeckte.

Diese Praxis wurde von Christine Bösch-Vetter, Landtagsabgeordnete der Grünen, scharf kritisiert. Sie bezeichnete solche Transporte als Tierquälerei und drängte darauf, vorhandene Gesetzeslücken im Tiertransportgesetz zu schließen. "Derartige Geschäfte mit trächtigen Rindern sind Tierquälerei, die wir sofort stoppen müssen."

Schlupflöcher im Gesetz

Laut dem seit Juli 2022 geltenden neuen Tiertransportgesetz sind solche Transporte in Drittstaaten größtenteils verboten.

Allerdings gibt es laut Christine Bösch-Vetter zwei wesentliche Schlupflöcher:

  • Transporte zu Zielen, die nur eine Ruhepause von 24 Stunden erfordern, sind weiterhin erlaubt: Das heißt, wenn der gesamte Transport, einschließlich der Pausen für die Tiere, innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums abgeschlossen werden kann, ist dieser Transport nach dem aktuellen Gesetz zulässig.
  • Die Transportzeit auf Schiffen wird nicht zur Gesamtdauer hinzugerechnet.

Für Christine Bösch-Vetter hat eine klare Meinung "Das ist ein schlechter Witz. Dieses Schlupfloch im Gesetz ist sofort zu schließen. Für uns Grüne ist klar, dass der Tiertransport von trächtigen Tieren übers Meer sofort aufhören muss.“

Wie kam es zu dem Thema?

Zu der aktuellen Debatte kam es, weil sich algerische Viehhändler mit Vorarlberger Viehhändler in einem Hotel im Bregenzerwald trafen.

"Ich denke, die waren nicht zum Skifahren hier, sondern um Tiere einzukaufen" ,Christine Bösch-Vetter forderte zudem, dass die Verantwortlichen im Land die Situation ernst nehmen sollten.

Christine Bösch-Vetter fordert zudem den zuständigen Landesrat Gantner auf, sich endlich ernsthaft, um eine realisierbare Lösung zu bemühen. Denn auch im Thema Schlachthof hat die Vertreterin der Grünen eine klare Meinung "Um Tiertransporte aus Vorarlberg grundsätzlich überflüssig zu machen, brauchen wir dringend einen modernen Schlachthof und eine Vermarktungsstruktur für Fleisch im Land."

(VOL.AT)

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