Iranischer Popmusiker wegen kritischem Kopftuch-Song zu Haft und Peitschenhieben verurteilt
In Teheran wurde der bekannte Popmusiker Mehdi Jarrahi für seinen Song "Roosarito" (Dein Kopftuch), der die Kopftuchpflicht im Iran kritisiert, zu zwei Jahren und acht Monaten Gefängnis sowie 74 Peitschenhieben verurteilt. Diese Informationen wurden von der iranischen Zeitung "Emtedad" veröffentlicht und stützen sich auf Aussagen seiner Anwältin auf Telegram. Bislang gibt es von der iranischen Justiz keine offiziellen Informationen zu diesem Urteil.
Hintergrund des Liedes
Der Song "Roosarito", der im August 2023 veröffentlicht wurde, erregte großes Aufsehen, insbesondere wegen seiner ungewöhnlich offenen Kritik. Jarrahi wurde kurz nach der Veröffentlichung des Liedes auf Youtube festgenommen. Er befindet sich momentan auf Kaution in Freiheit. In seinem Lied fordert er unter anderem dazu auf, das Kopftuch abzulegen und das Haar frei zu lassen - eine Anspielung auf die Protestbewegung im Herbst 2022, die hauptsächlich von Frauen getragen wurde.
Auslöser der Protestbewegung
Die Proteste, die vor über einem Jahr durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst wurden, zählen zu den schwersten in der Geschichte der Islamischen Republik. Amini starb nach einem Zusammenstoß mit den Sittenwächtern, was zu monatelangen Demonstrationen gegen das islamische Herrschaftssystem, insbesondere von jungen Menschen, führte. Der Staat reagierte auf die Proteste mit äußerster Härte.
(VOL.AT)
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