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"Das erste Bild in Freiheit": Gypsy Rose Blanchard wurde entlassen

Entlassung Gypsy Rose Blanchard
Entlassung Gypsy Rose Blanchard ©AP
Gypsy Rose Blanchard wurde nun entlassen und veröffentlicht direkt einen Instagram Beitrag mit der Beschreibung "First selfie of freedom!" (Das erste Bild in Freiheit).

Gypsy Rose Blanchard, heute 32 Jahre alt, wurde am Donnerstag aus der Haft entlassen. Sie verbüßte eine Strafe für die Anstiftung zum Mord an ihrer Mutter Clauddine "Dee Dee" Blanchard im Jahr 2015.

Ihre Mutter, Clauddine Blanchard, täuschte jahrelang Gypsys schwerwiegende Krankheiten, etwa Leukämie und Muskeldystrophie, vor. Eine Täuschung, aufgrund derer Gypsy jahrelang im Rollstuhl saß, unnötigen Operationen und Einnahme schädlicher Medikamente über sich ergehn lassen musste, die sich allesamt als unnötig herausstellten. Die junge Frau lebte jahrelang unterernährt, komplett isoliert und ohne Schulbildung.

Freilassung und ein neuer Anfang

Am Tag ihrer Freilassung teilte Gypsy ein Bild auf Instagram, um ihren neuen Lebensabschnitt zu dokumentieren. In ihrer Caption steht, dass dies ihr erstes Selfie in Freiheit ist. Nach Jahren im Gefängnis tritt sie ihren Weg in die Freiheit mit ihrem jetzigen Mann Ryan Anderson an.

Die Illusion einer Krankheit

Die Ermittler gehen davon aus, dass Clauddine Blanchard am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom litt. Bei diesem seltenen Syndrom fügen entsprechend Erkrankte ihren Opfern, meistens Kindern, absichtlich gesundheitlichen Schaden zu. Dies geschieht in der Absicht, Aufmerksamkeit und Mitleid von medizinischem Personal zu erhalten und sich als selbstlose Pflegeperson darzustellen.

Gypsy Rose Blanchard hebt ihre rechte Hand und schwört einen Eid, während sie sich während ihres Gerichtsauftritts des Mordes zweiten Grades schuldig bekennt
Gypsy Rose Blanchard hebt ihre rechte Hand und schwört einen Eid, während sie sich während ihres Gerichtsauftritts des Mordes zweiten Grades schuldig bekennt ©AP

Flucht aus dem Missbrauch

Gypsy Blanchard hatte ihren Freund Nicholas Godejohn überredet, ihre Mutter zu töten, nachdem sie jahrelang unter deren Missbrauch gelitten hatte. Im Juni 2015 veranlasste Gypsy Godejohn, ihre Mutter im Schlaf zu erstechen, was zu ihrer Verhaftung und späteren Verurteilung führte.

Im Gerichtssaal
Gypsy Rose Blanchard spricht vor ihrem Erscheinen vor Gericht mit ihrem Anwalt Mike Stanfield (rechts) und Clate Baker ©AP

Dieser Fall wurde durch verschiedene Dokumentationen und Serien aufgegriffen und löste in den USA eine Diskussion über die Grenzen der mütterlichen Fürsorge und die psychologischen Auswirkungen von Missbrauch aus.

(VOL.AT)

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