Tote und Verletzte nach Schüssen an Prager Universität

Auch der Schütze sei unter den Toten, teilte eine Sprecherin des Rettungsdienstes laut Agentur CTK am Donnerstagnachmittag mit. Innenminister Vit Rakusan sagte im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, es drohe keine Gefahr mehr für die Öffentlichkeit. Es gebe keine Hinweise auf einen zweiten Schützen. Rakusan rief die Bevölkerung dennoch auf, den Anweisungen der Polizei zu folgen.
Wenige Meter von Karlsbrücke entfernt
Nach ersten Informationen soll es zu dem Vorfall an der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität am Jan-Palach-Platz gekommen sein. Dort werden Geisteswissenschaften unterrichtet. Die Polizei war mit einem Großaufgebot an Ort und Stelle, darunter waren Spezialkräfte. Der Jan-Palach-Platz befindet sich nur wenige hundert Meter von der bekannten Karlsbrücke entfernt, dem Wahrzeichen der Stadt an der Moldau. In einem Video eines Users auf X waren Menschen zu sehen, die über die bei Touristen sehr beliebte Karlsbrücke flüchteten. Im Begleittext war zu lesen, dass sie sich von den Schüssen, die in der Nähe zu hören gewesen seien, entfernten.

Die Polizei rief die Menschen auf, die Gegend weiträumig zu meiden. Bewohner sollten nicht aus dem Haus gehen. Auf Fotos war zu sehen, wie Studenten das Universitätsgebäude mit erhobenen Armen verlassen. Die Universität verschickte ein E-Mail an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Deckung zu gehen und die Türen zu verschließen. Nach einem Bericht des Fernsehsenders Nova soll sich der Schütze zuletzt auf dem Dach des Fakultätsgebäudes aufgehalten haben. Auch eine Explosion sei demnach zu hören gewesen.
Nähere Informationen zum mutmaßlichen Schützen und einem möglichen Motiv gab es zunächst nicht. Studenten und Mitarbeiter der Universität teilten in den sozialen Medien mit, dass sie sich in Hörsälen und Büros verbarrikadiert hätten. Die Menschen sollten nun nach und nach aus dem Gebäude gebracht werden. Der Rettungsdienst schickte mehrere Rettungswagen, Notärzte und einen Großraumrettungswagen zum Einsatzort.
Fast 50.000 Studenten
Die Karls-Universität wurde 1348 gegründet und zählt damit zu den ältesten europäischen Universitäten. Sie hat insgesamt rund 49.500 Studentinnen und Studenten. Davon studieren rund 8.000 an der Philosophischen Fakultät Fächer wie Germanistik, Slawistik oder Geschichtswissenschaft.
(dpa)
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