Sobotka fordert Holocaust-Zentrum in Wien

Er betont die Wichtigkeit, dieses Projekt im Koalitionsprogramm zu verankern, unabhängig von den regierenden Parteien, wie er in einem Interview mit der APA am Rande einer Veranstaltung zum Volksgruppentag erwähnte. Sobotka steht auch der Anerkennung der in Österreich lebenden Bosnier und Bosnierinnen als autochthone Volksgruppe ablehnend gegenüber.
Sobotka unterstützt Initiative von Oskar Deutsch
Seit Beginn unterstützt Sobotka die Initiative des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Oskar Deutsch, für ein Holocaust-Zentrum nach internationalem Vorbild. Die Implementierung eines solchen Zentrums müsste im Nationalfondsgesetz festgelegt werden. „Wir haben noch keine Einigung zustande gebracht“, bedauert Sobotka, fügt aber hinzu: „ich denke, dass es in der nächsten Legislatur sicherlich ein notwendiges Thema sein wird“. Es existieren bereits konkrete Vorschläge für das Projekt.
Für Sobotka ist es wichtig, dass ein solches Zentrum nicht nur eine museale Darstellung des Holocaust bietet, sondern eine umfassende didaktische Aufbereitung des Themas. Er sieht das Zentrum als Ort für Diskussion und Forschung, ähnlich dem Yad Vashem in Jerusalem, und plädiert für die Bündelung verschiedener Forschungsansätze, wie sie beispielsweise im Simon Wiesenthal Institut in Wien existieren.
Sobotka will Holocaust-Zentrum in Wien
Sobotka erinnert auch an die bereits erzielte Einigung bezüglich eines Denkmals für die von den Nationalsozialisten ermordeten Roma und Sinti. Passend dazu gab es eine Veranstaltung zum Volksgruppentag im Parlament. Sobotka beschreibt diesen Tag als „Tag der Freude“ und verweist auf die bewegte Geschichte der Volksgruppen, geprägt von Kämpfen, Vorurteilen, Ausgrenzung und Gewalt.
Heute, so Sobotka, herrscht ein friedliches und verständnisvolles Miteinander. Die Erhaltung der verschiedenen Sprachen sei wichtig, wobei nicht alle Lasten vom Staat getragen werden können. „Der Staat muss die ordentlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit man sich frei entfalten kann. Aber es bedarf dann auch einer Eigenverantwortung.“ Eine reine Erhöhung der Volksgruppenförderung sei nicht ausreichend; es bedürfe auch entsprechender Projekte.
Bezüglich des Wunsches der Vertretung von Bosnierinnen und Bosniern in Österreich, als Volksgruppe anerkannt zu werden, verweist Sobotka auf die klare Definition der Volksgruppen in der Verfassung. Er betont, dass es sich um Volksgruppen handelt, die seit Jahrhunderten im Land ansässig sind, und dass die Gründung eines Sprach- oder Kulturvereins dafür nicht ausreicht.
(APA/Red)
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