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Gender-Verbot für Schulen und Behörden

Markus Söder gegen das Gendern
Markus Söder gegen das Gendern ©AFP
Bayern verbietet Gendern an Schulen und Behörden. Ministerpräsident Markus Söder ist gegen geschlechtergerechte Sprache. Während einige Bundesländer bereits ähnliche Verbote haben, diskutieren andere noch darüber.

Ministerpräsident Markus Söder kündigte ein weitreichendes Gender-Verbot in Schulen und Behörden des Freistaats an. In seiner ersten Regierungserklärung der neuen Legislaturperiode im bayerischen Landtag erklärte Söder: „Für Bayern kann ich sagen: Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir werden das Gendern in Schule und Verwaltung sogar untersagen.“ Diese Ankündigung fügt sich in eine größere Debatte über Gender-Sprache in Deutschland ein, wo bereits in einigen Bundesländern ähnliche Verbote bestehen oder diskutiert werden.

Bundesländer im Vergleich

Während in Sachsen und Sachsen-Anhalt bereits gegen Gender-Sprache in Schulen vorgegangen wird, indem etwa Genderformen in Aufsätzen als Fehler markiert werden, gibt es in anderen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg keine spezifischen Verbote. Das Bildungsministerium in Düsseldorf beispielsweise verweist auf das Landesgleichstellungsgesetz, das eine geschlechtergerechte Sprache vorschreibt, während Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sich gegen das Gendern im Klassenzimmer ausspricht, obwohl die dortigen Richtlinien keine spezifischen Vorgaben dazu machen.

Markus Söder
Markus Söder ©REUTERS

Unklarheit über Inkrafttreten des Gendern-Verbots

Ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums konnte auf Anfrage der Medien noch kein Datum für das Inkrafttreten des Gendern-Verbots nennen. Der Sprecher betonte, dass im Ministerium bislang nicht gegendert worden sei und man sich an die Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung halte, der das Gendern nicht empfiehlt.

Lehrerverband gegen Gendern

Der Deutsche Lehrerverband, vertreten durch seinen Präsidenten Heinz-Peter Meidinger, lehnt das Gendern durch Lehrerinnen und Lehrer ab. Lehrkräfte sollten sich demnach im Unterricht an das amtliche Regelwerk halten und nicht vorgesehene Schreibweisen unterlassen. Bei Schülern sollte jedoch Toleranz herrschen, falls diese „nichtamtliche Genderschreibweisen“ in ihren Texten verwenden.

(VOL.AT)

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