Emotionale Debatte in der ZIB2 - Palästina-Botschafter sieht Hamas nicht als Terrorgruppe

In der ZIB 2 am Montagabend äußerte sich Salah Abdel Shafi, Palästinas Botschafter in Österreich, zur politischen Rolle der Hamas. Er beschrieb die Organisation dabei als einen Teil des politischen Spektrums in Palästina. Shafi, der als Botschafter auch für Slowenien und Kroatien zuständig ist, ist bekannt für seine kontroversen Aussagen. Auf die direkte Frage, ob die Hamas eine Terrororganisation sei, entgegnete er: "Warum fragen Sie nicht den israelischen Botschafter, ob er sich vom Terror seines Landes distanziert?", an Moderator Armin Wolf gerichtet.
Die komplette Diskussion in der ZIB2
Botschafter spricht von "Völkermord"
Shafi betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, dass Israel "seine Lehren ziehe", was zum einen die Erkenntnis mit einschließe, dass Israel nicht in der Lage gewesen sei, sein Volk zu schützen, und zum anderen einer Zwei-Staaten-Lösung zustimmen müsse.
Einen Monat nach dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober, bei dem 1400 Menschen getötet wurden, verwies der Botschafter auf die steigende Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite und zitierte dabei erschütternde Zahlen über den Tod von Kindern in Gaza - 183 seien es jeden Tag. Er kritisierte die Aktionen Israels mit den Worten: "Was Israel anrichtet, geht weit über Selbstverteidigung hinaus und ist ein Völkermord." Zudem plädierte er für einen humanitären Waffenstillstand.
"Lasst die Geiseln frei, lasst die Kinder frei"
Rabinovici bezog klar Position gegen die Äußerungen des Botschafters und sprach von einer "genozidalen Gewalt", der Israel ausgesetzt sei. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass Shafi die Hamas nicht als Terrororganisation verurteilt und forderte ein Eintreten für die Freilassung der nach wie vor in Gaza festgehaltenen Geiseln: "Wir werden leider vergebens darauf warten, dass er Botschafter sagt, dass die Hamas eine Terrororganisation ist. Wir werden vergebens darauf warten, dass er sich dafür einsetzt, dass die Geiseln freigelassen werden. Lasst die Geiseln frei, lasst die Kinder frei“, appellierte Rabinovici in einer emotional aufgeladenen Debatte.
Diplomatischer Status Palästinas
Obwohl Österreich Palästina nicht als souveränen Staat anerkennt, hat es nach Angaben des Außenministeriums den Status eines Völkerrechtssubjekts, wodurch eine offizielle diplomatische Vertretung ermöglicht wird.
Heftige Social-Media-Kritik am Botschafter
Auf X - vormals Twitter - Häuften sich während und nach der ZIB 2 am Montagabend unter dem Hastag #ZIB2 Posts mit Kritik an Botschafter Salah Abdel Shafi und seinen Aussagen zur Hamas und deren Terror-Angriff am 7. Oktober. Unter anderem hat der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer einen Tweet abgesetzt, in dem er seinem Unmut über die Aussagen des Palästinenser-Vertreters, auch schon in der Vergangenheit, Ausdruck verleiht.
(VOL.AT)
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