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KI erkennt Diabetes: Stimme als Diagnosemittel

Die künstliche Intelligenz identifizierte 14 akustische Merkmale, die bei Menschen mit und ohne Diabetes unterschiedlich waren.
Die künstliche Intelligenz identifizierte 14 akustische Merkmale, die bei Menschen mit und ohne Diabetes unterschiedlich waren. ©Canva
Künstliche Intelligenz erkennt Diabetes anhand deiner Stimme. Nur 10 Sekunden Audio könnten bald genügen, um die Krankheit zu diagnostizieren.

Es könnte bald möglich sein, Diabetes allein durch ein kurzes Telefonat zu erkennen. Forscher von Klick Applied Sciences in Toronto haben herausgefunden, dass nur zehn Sekunden Audioaufnahmen einer Stimme genügen, um Anzeichen für Diabetes bei Patienten zu identifizieren. Dies wird durch die Anwendung von künstlicher Intelligenz ermöglicht, die subtile Hinweise analysiert, die für uns Menschen kaum spürbar sind.

Stimmanalyse offenbart Krankheitssymptome

Das Team führte eine Studie mit 267 Teilnehmern durch, die Symptome von Diabetes zeigten. Über einen Zeitraum von zwei Wochen mussten die Teilnehmer täglich sechsmal einen Satz auf ihrem Smartphone aufzeichnen. Die Forscher analysierten mehr als 18.000 Aufnahmen und suchten nach Unterschieden zwischen den Personen, die positiv und negativ auf Diabetes getestet wurden.

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Die künstliche Intelligenz identifizierte 14 akustische Merkmale, die bei Menschen mit und ohne Diabetes unterschiedlich waren. Mit diesen Merkmalen konnte das Team Diabetes bei Frauen mit einer Genauigkeit von 89 Prozent und bei Männern mit 86 Prozent vorhersagen. Dies geschah ohne den herkömmlichen Bluttest zur Diagnose. Die Veränderungen in der Tonhöhe und Mikrovariationen in der Stimmenfrequenz erwiesen sich als entscheidende Faktoren, die von der künstlichen Intelligenz zuverlässig erkannt werden können.

Frequenz der Stimme ist ausschlaggebend

Unsere Stimme wird durch das Atmungssystem, Nervensystem und den Kehlkopf beeinflusst – Alles was diese Systeme beeinflusst, kann Veränderungen in der Stimme hervorrufen. Studien zeigen, dass hoher Blutzucker langfristig periphere Nerven und Muskelfasern schädigen kann, was zu Stimmstörungen führt. In der aktuellen Studie wurde besonders die Tonhöhe und ihre geschlechtsspezifischen Veränderungen zwischen den Aufnahmen hervorgehoben. Entscheidend waren auch die Mikrovariationen in der Stimmenfrequenz, die von künstlicher Intelligenz erkannt werden können, während Menschen solche subtilen Veränderungen nicht zuverlässig identifizieren können.”

(VOL.AT)

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