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Hörbranz / Lindau: Fünf Schleusungen in einer Schicht

Bundespolizei ermittelt gegen sieben mutmaßliche Schleuser.
Bundespolizei ermittelt gegen sieben mutmaßliche Schleuser. ©Bundespolizei
Am vergangenen Sonntag, den 15. Oktober, griff die Bundespolizei in Lindau 13 Migranten auf, die versuchten, illegal mit Fernbussen und Zügen nach Deutschland einzureisen.

In diesem Zusammenhang ermittelt die Bundespolizei nun gegen sieben mutmaßliche Schleuser, die den Migranten geholfen haben sollen.

Drei Schleusungen am Grenzübergang Hörbranz

Die Bundespolizisten deckten drei der fünf Schleusungen am Grenzübergang Hörbranz (BAB 96) auf, als sie die Fernreisebusse kontrollierten. Am Morgen stellten sie drei syrische Reisende im Alter von 16, 18 und 43 Jahren fest, die ohne die erforderlichen Aufenthaltstitel, aber mit syrischen Reisepässen in einem Bus von Rom nach Frankfurt am Main unterwegs waren. Ein in Deutschland wohnhafter Mann hatte ihnen Unterstützung geleistet, indem er die Bustickets kaufte. Den Syrern wurde die Einreise verweigert.

Kurz darauf kontrollierte eine Streife zwei kamerunische Staatsangehörige in einem Bus von Lyon nach München. Die beiden 26- und 27-jährigen Migranten konnten keine Reisedokumente vorweisen, lediglich Handyfotos ihrer Pässe. Auch hier hatte ein mutmaßlicher Schleuser die Bustickets erworben und die Reisenden mit allen notwendigen Informationen versorgt. Sie wurden nach Österreich zurückgewiesen.

Gegen Abend wurden erneut drei syrische Busreisende im Alter von 19, 26 und 37 Jahren aufgegriffen, die auf der Strecke von Rom nach Frankfurt am Main reisten. Ein mutmaßlicher Schleuser hatte den Zustieg für die drei Migranten in Mailand organisiert. Während den älteren beiden die Einreise verweigert wurde, wurde der 19-jährige, der ein Schutzersuchen äußerte, an das Anker-Zentrum Augsburg weitergeleitet.

Schleusung per Zug: Türke und Afghanen gestoppt

Am Bahnhof Lindau-Reutin kontrollierten die Beamten zudem einen 41-jährigen türkischen Staatsangehörigen, der mit einem Zug aus Österreich einreiste. Die Bundespolizei fand heraus, dass der Mann für seine Schleusung aus der Türkei etwa 5.000 Euro gezahlt und von mindestens drei Männern Unterstützung erhalten hatte. Gegen diese drei mutmaßlichen Mitglieder einer Schleuserorganisation wird nun ermittelt. Der Migrant wurde am Montagnachmittag beim Amtsgericht Lindau vorgeführt und am Abend an das Anker-Zentrum Augsburg weitergeleitet.

Am Nachmittag stoppten die Bundespolizisten vier Afghanen, die mit einem EuroCity-Zug von Zürich nach München einreisten. Ein abgelehnter Asylbewerber, der erst Anfang Oktober nach Kroatien abgeschoben worden war und gegen den eine Wiedereinreisesperre für Deutschland besteht, hatte seinen drei Landsleuten, die keine Reisedokumente mitführten, bei der Reise nach Deutschland geholfen.

Bundespolizei nimmt sieben Schleuser ins Visier

Die Ermittlungen gegen die insgesamt sieben mutmaßlichen Schleuser, die die Bundespolizei nun ins Visier genommen hat, laufen auf Hochtouren.

(Red.)

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