"Mütze" heißt bürgerlich eigentlich Karsten. Doch warum "Mütze"? Der Name ist ein Überbleibsel aus seiner Lehrzeit. Der mittlerweile 42-Jährige war früher etwas eitel, auf Fett oder Schmiere in den Haaren, darauf hatte er absolut keine Lust. So traf man ihn in der Werkstatt nur mit einer Schirmmütze an. Und so war der Spitzname "Mütze" geboren.

"Laufen kann ich auch"
Wie "Mütze" im Interview erzählt, kam er auf die Idee, als er, wie er es nennt, ein Kopfproblem bekam. Vor der Reise hat er viele andere Dinge versucht, um seinen Seelenfrieden zu finden, doch nichts schien von Dauer zu sein. Irgendwann stieß er auf die Geschichte von Jean Béliveau, der die Welt zu Fuß umrundete, nachdem er an schweren seelischen Problemen gelitten hatte. So war die Idee geboren und "Mütze" machte sich ans Werk. Mit dem Gedanken: "Laufen kann ich auch".
Wie wird diese Reise finanziert?
Karsten finanziert seine Reise zum einen aus Rücklagen, aber auch durch lokale Sponsoren. Außerdem bekommt er, wenn er den Menschen vor Ort seine Geschichte erzählt, meist, wie er es nennt, "Trinkgeld". Dieses ist breit gefächert. Meistens handelt es sich dabei um Lebensmittel oder einen Schlafplatz. Manchmal ist es aber auch eine kleine Geldspende. Normalerweise hat der 42-Jährige auf Bauernhöfen mitgeholfen und durfte dafür dort übernachten. Hier im Ländle wollte er etwas Neues ausprobieren und hat angeboten im Gegenzug für Kost und Logis zu kellnern. So wird er die nächsten zehn Tage in Dornbirn im Gasthof Schäfle verbringen.
Fahrt mit der Fähre nach Großbritannien als besondere Herausforderung
Auf die Frage, was die wohl größte Herausforderung bisher war, kann Karsten keine konkrete Geschichte erzählen. Fest steht aber, dass es immer situationsabhängig ist und Sachen an einem Tag ganz einfach sein können. Dann nur wenige Stunden später am nächsten Morgen kann die gleiche Sache einen vor eine unglaubliche Herausforderung stellen, wie er beispielsweise über die Fahrt mit der Fähre nach Großbritannien im Interview erzählt. Denn zum einen waren keine Hunde erlaubt, zum anderen war sein "Rad/Anhänger" mit rund 70 Kilogramm zu schwer. Wie er dieses Problem gelöst hat, erzählt Karsten im Video.
Großes Ziel Sommer 2025 der Polarkreis
Angefangen hat alles im Mai 2021 in Hamburg, von dort aus startete "Mütze" Richtung Tschechien. Dann ging es weiter über die Niederlande, Belgien und Luxemburg bis nach Frankreich. Von dort aus nahm er die Fähre nach England. Nachdem er auch Wals, Schottland, Nordirland und die Republik Irland besucht hatte, ging es für ihn weiter nach Spanien und Portugal. Bei Gibraltar konnte Karsten sogar einen Blick auf Afrika erhaschen. Dann ging es mit der Fähre wieder weiter nach Ibiza und Barcelona, bis nach Andorra. Mit 2408 Metern war dort der höchste Pass, welchen "Mütze" mit seinem Wagen bis dato bezwungen hat. Von dort ging es weiter nach Italien, in die Schweiz, Liechtenstein und nun Österreich. Wie der 42-Jährige im Interview erzählt, ist aber noch lange nicht Schluss. Denn seine Reise geht weiter - er hat für den Sommer 2025 ein großes Ziel: Den Polarkreis.
Warum macht er seine Reise öffentlich?
"Für mich war es in erster Linie wichtig, meinen Kopf selber zu reparieren. Weiters wollte ich Leuten durch diese Reise zeigen, dass es Auswege gibt. Nichts ist alternativlos. Es kommt immer auf einen selber an. Wie weit bin ich bereit, dahin zu gehen, wo es weh tut. Denn das Abnabeln vom alten Leben hat weh getan. Aber es war die richtige Entscheidung", beendet "Mütze" das Interview.

(VOL.AT)
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