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Brände zerstörten 150 km2 Fläche auf Rhodos

Auf der griechischen Insel Rhodos zerstörte ein Waldbrand rund 150 Quadratmeter Fläche.
Auf der griechischen Insel Rhodos zerstörte ein Waldbrand rund 150 Quadratmeter Fläche. ©Angelos Tzortzinis / AFP
Die schweren Waldbrände auf der Ferieninsel Rhodos zerstörten nach Schätzungen von Experten etwa 150 Quadratkilometer Wald und landwirtschaftlich genutzte Fläche.
Brände in Griechenland: Reisen ausgesetzt

Zudem seien nach Schätzungen von Tierschützern zahlreiche Rehe, Schildkröten und andere Wild- und Nutztiere verbrannt.

Starke Winde erschweren den Kampf gegen die Waldbrände

Starke Winde erschweren den Kampf gegen die Waldbrände auf der griechischen Ferieninsel Rhodos. Sechs Dörfer nördlich und westlich der antiken Stätte von Lindos waren am Dienstag bedroht. Mit dem ersten Tageslicht wurden erneut Löschflugzeuge und -helikopter eingesetzt, um die Flammen in den Griff zu bekommen, wie die Feuerwehr am Dienstagmorgen mitteilte. Noch zwei Tage herrscht in dem Land Extremhitze, danach sollen die Temperaturen zurückgehen.

"Die Löscharbeiten gestalten sich (auf Rhodos) wegen der drehenden Winde sehr schwierig", sagte ein Sprecher der Feuerwehr im staatlichen Rundfunk. Auch auf der Insel Euböa im Nordosten Athens toben rund um die Hafenstadt Karystos Brände, die Dörfer bedrohen. Nach Angaben des Wetteramts werden am Dienstag und vor allem am Mittwoch in weiten Teilen Griechenlands Temperaturen deutlich über 40 Grad herrschen.

Brände zerstörten 150 Quadratkilometer auf Rhodos

Von den Feuern bedroht ist auch eine seltene Damwildart, die Dama-Dama genannt wird. Viele dieser Tiere verendeten während der Waldbrände. Tiere, die überlebt haben, suchten nun nach Nahrung und Wasser in bewohnten Regionen, berichtete das Staatsfernsehen weiter. Tierschützer riefen im Rundfunk die Menschen auf Rhodos auf, Essen und Trinkwasser in ihren Gärten zu lassen, damit die Rehe überleben. Die Dama-Dama-Rehe leben auch in Mesopotamien. Es ist unklar, wann und wie sie nach Rhodos kamen.

Untersuchungen zu Ursachen der Waldbrände auf Rhodos laufen

Unterdessen sind nach Angaben des Ministeriums für Bürgerschutz Untersuchungen eingeleitet worden, die klären sollen, wie diese Brände ausgebrochen sind. Auch die Justiz ermittle, ob die Feuerwehr richtig gehandelt habe, als der Brand im Südosten von Rhodos noch kleine Dimensionen hatte, berichtete das Staatsfernsehen am Dienstag.

Erwartungen die Verantwortlichen zu finden, sind gering

Vertreter der Gewerkschaft der Polizei und der Feuerwehr dämpften jedoch die Erwartungen, dass die Verantwortlichen überhaupt gefunden werden. Die Chancen seien erfahrungsgemäß gering, dass diejenigen ermittelt würden, die absichtlich und heimlich Feuer gelegt hätten, sagte die Gewerkschaften im Staatsrundfunk.

In den meisten Fällen wurde in der Vergangenheit festgestellt, dass es sich um fahrlässige Brandstiftung gehandelt habe. So war in Athen Anfang Juli ein Großbrand im Westen der Stadt ausgebrochen. Zwei Männer wurden letztlich dafür verantwortlich gemacht; sie hatten den Ermittlungen zufolge im Freien Schweißarbeiten vorgenommen.

Dramatisch ist auch die Situation in Nordafrika

Bei Waldbränden in Algerien sind 34 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben des algerischen Innenministeriums vom späten Montagabend, sind unter den Toten 24 Zivilisten und zehn Mitarbeiter des Militärs. Rund 8.000 Retter seien im Einsatz gewesen, um die Brände zu löschen. Sie wüteten am Montag unter anderem in der algerischen Region Beni Ksila östlich der Hauptstadt Algier. Rund 1.500 Menschen wurden in Dörfern in Sicherheit gebracht. Die Flammen breiteten sich angesichts starker Winde schnell auch auf andere Regionen des Landes aus.

Auch das benachbarte Tunesien kämpfte am Montag mit Bränden und einer Hitzewelle, die weite Teile des Landes erfasste. In der Hauptstadt Tunis herrschten 48 Grad Celsius. In Wäldern nahe der algerischen Grenze kämpften Feuerwehrleute gegen Brände, die dort seit mehreren Tagen wüteten. Rund 2.500 Menschen wurden Medienberichten zufolge in Sicherheit gebracht. Mehrere Menschen erlitten einen Hitzeschlag und kamen in Krankenhäuser.

(APA/Red)

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