(iOS, Android) Wenn Eltern oder Vermieter:in ein Haustierverbot ausgesprochen haben, hilft Spieleschmiede Niantic mit einer neuen Augmented-Reality-App: Dank „Peridot“ kann man nun via Handy putzige Pixel-Tierchen hegen, pflegen und vermehren!
Keine Frage, das Steckenpferd von Niantic ist Augmented Reality, also wenn Digitales mit der analogen Realität verschmilzt. Praktisch heißt das: Die Handykamera filmt, auf dem Screen sieht man virtuelle Lebensformen in realer Umgebung. So geschehen in Niantics „Pokémon Go“. Auch „Peridot“ nutzt diese Technologie. Nur wird hier nicht gekämpft, sondern gespielt und gezüchtet. Die namensgebenden Peridots sind eine Art bunte Fantasy-Hündchen, vielfältig in Aussehen und Charakter – manchem Pokémon nicht unähnlich.
Wer sich das Game kostenlos herunter lädt, bekommt sozusagen zum „Anfixen“ ein Baby-Exemplar gratis. Das kleine Tierchen will gefüttert werden, gestreichelt und bespielt. Mittels Augmented Reality kann man mit dem Peridot das Wohnzimmer erkunden, im Garten herumtollen oder (mit GPS-Unterstützung) zu den Bregenzer Festspielen Gassi gehen.
Bei der Peridot-Haltung ist vor allem auf zwei Balken zu achten, die es per Nahrungsaufnahme oder Spiel-Aktivität aufzufüllen gilt. Das geht sehr intuitiv über den Touchscreen. Per Fingerschnips wird ein Ball geworfen oder ein Leckerli verfüttert. Futter gräbt das Peridot selbst aus: Einfach auf dem Screen mit dem Finger einen Kreis um die gewünschte Stelle zeichnen, schon wird gebuddelt. Je nachdem welchen Untergrund man markiert hat, beispielsweise Holzboden, Spielplatzsand oder Wasserpfütze, findet unser Haustier anderes Fresschen. Mit Futter-Belohnungen und den richtigen Finger-Bewegungen kann man Peridots auch Tricks beibringen. Außerdem gibt’s regelmäßig neue Accessoires (wie Hüte) und Booster.
Die Touch-Steuerung funktioniert überraschend gut, die Tierchen reagieren prompt und meist wie gewünscht. Wenn man das Peridot streichelt, hat man das Gefühl, da lebt was im Handy. Besonders schön ist auch die Interaktion mit der realen Umgebung. Peridots finden sich bemerkenswert gut im dreidimensionalen Raum zurecht, erkennen beispielsweise Menschen oder bestimmte Gegenstände. Mittels Updates wird das Wahrnehmungs-Repertoire stetig erweitert. Während man die Grundfunktionen der Simulation recht schnell erlernt hat, sind die tiefergehenden Mechaniken (gerade bei der Zucht) kaum erklärt. Wer mehr wissen will, muss online recherchieren.
Mit zunehmender Erfahrung wachsen die Peridots: Vom Baby zum Jungtier, dann zum Erwachsenen – dabei ändern sie auch das Aussehen. Große Peridots können mit Artgenossen (online von anderen Mitspieler:innen) gekreuzt werden. So schaltet man neue Charakterzüge bzw. Looks frei. Die Krux: Das Züchten eines neuen Peridots erfordert ein Nest. Davon bekommt man ein bis zwei am Anfang gratis, alle weiteren sind nur für Echtgeld zu haben. Diese Paywall ist so hart, dass sie das Spielvergnügen zu einem abrupten Halt bringt. Denn das Füttern und Spielen macht zwar kurzfristig richtig Spaß – ist aber das Peridot (nach einer Nettospielzeit von ca. 2 Stunden) ausgewachsen, gibt’s keine Entwicklungsfortschritte mehr. Neues sieht man erst wieder, wenn man Geld investiert, um ein weiteres Peridot zu züchten und großzuziehen.
„Peridot“-Spielsessions sind – wie viele Free-2-Plays – grundsätzlich auf kurze Zeiträume ausgelegt, also für zwischendurch, aber möglichst täglich. In wenigen Minuten Beschäftigung mit dem virtuellen Haustier hat man das Entwicklungs-Maximum herausgeholt und muss einen neuen Tag abwarten. Mehr wäre ohnehin nicht drin: „Peridot“ lässt den Akku jedes Handys in Rekordzeit heiß laufen.
Fazit: „Peridot“ ist ein Vergnügen – aber ein recht kurzes, wenn man nichts bezahlen will. Die kleinen Tierchen wären ja grundsätzlich faszinierend, die Interaktion mit ihnen macht Freude. Leider bleibt tiefergehendes Gameplay verschlossen, weil zu wenig erklärt bzw. – schlimmer noch – hinter der Paywall unerreichbar für Nicht-Zahler:innen. Aber vielleicht wird’s ja in Zukunft besser: Niantic erprobt gerade, wie man sich in Zukunft spielend neue Zucht-Nester verdienen könnte.
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.