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Vorarlberger Industrie mit düsterem Ausblick

Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg
Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Vorarlberg ©IV/Mauche | Canva
Laut der quartalsmäßigen Umfrage der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung gibt es keine nachhaltige Verbesserung der Situation in der Vorarlberger Industrie.

Der Geschäftsklima-Index, der den Mittelwert aus der aktuellen Geschäftslage und der Einschätzung der Geschäftslage in sechs Monaten bildet, ist von +0,2 auf -1,7 Prozent-Punkte gefallen. Die aktuelle Lage wird von 37 Prozent der Befragten als gut, von 56 Prozent als durchschnittlich und von sieben Prozent als schlecht beurteilt. Die Stimmung hat sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert und ist bereits das dritte Quartal in Folge negativ bzw. nur knapp positiv eingeschätzt worden.

Metaller besonders pessimistisch

Die Industrieunternehmen erwarten in den nächsten sechs Monaten eine Verschlechterung ihrer Ertragssituation. Strukturelle Herausforderungen wie hohe Energiekosten oder Lieferengpässe führen zu einer heterogenen Branchenentwicklung.

Die Metalltechnische Industrie sei besonders betroffen und dürfte es auch auf absehbare Zeit bleiben. Die Geschäftslage in sechs Monaten wird von 59 Prozent als ungünstiger beurteilt.

Die Lage in der Lebensmittelindustrie ist konstant gut. In der Textilindustrie fallen die hohen Auftragsbestände auf, die kommenden Monate verheißen aber wenig Gutes.

Die Elektro- und Elektronikindustrie bewegt sich hingegen auf einem konstant hohen Niveau, während die Verpackungsindustrie laut der Befragung zu den Konjunkturverlierern gehört.

Kampf gegen Arbeitskräftemangel

Im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel betont Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der WKV, dass ein Mix an Maßnahmen notwendig sei. Dies beinhaltet unter anderem einen Rechtsanspruch auf einen hochwertigen, wohnortnahen, ganztägig und ganzjährig verfügbaren Kindergartenplatz sowie weitere Verbesserungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Dies könne durch ein Jobsuch-Visum für sämtliche Kategorien inklusive der Möglichkeit, zur Probe zu arbeiten, erreicht werden. Die eigene Ausbildung von Fachkräften und die Unterstützung der heimischen Schulen bleibe ein Schwerpunkt der Industrie, so Amann.

*Die Industriellenvereinigung und die Sparte Industrie der Wirtschaftskammer befragten für ihr Stimmungsbild 43 Unternehmen mit knapp 29.000 Beschäftigten.

(VOL.AT)

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