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Italien plant Rauchverbot im Freien - auch für E-Zigaretten

Italien plant Rauchverbot im Freien bei Kindern und Schwangeren.
Italien plant Rauchverbot im Freien bei Kindern und Schwangeren. ©APA/AFP/PIERO CRUCIATTI
In Italien soll das Rauchverbot verschärft werden: Geplant wird, das Rauchverbot aufs Freie auszuweiten, wenn Minderjährige und schwangere Frauen in der Nähe sind, berichtete Gesundheitsminister Orazio Schillaci vor dem Parlament. Die Maßnahme gilt auch für E-Zigaretten.

Der Minister will das seit 20 Jahren geltende Gesetz novellieren, mit dem Erfolge im Kampf gegen Nikotinsucht erreicht wurden, berichteten italienische Medien am Mittwoch.

Separate Raucherräume in italienischen Lokalen sollen abgeschafft werden

In Lokalen und Restaurants sollen laut den Plänen des Ministers separate Raucherräume abgeschafft werden. Werbung für Nikotin-Produkte und E-Zigaretten soll verboten werden.

"Angesichts der besorgniserregenden Ausbreitung ungesunder Lebensstile möchte ich den Kampf gegen das Rauchen wieder aufnehmen, das immer noch die Hauptursache für vermeidbare Krankheiten in Italien ist", sagte der Gesundheitsminister und Arzt. Er bezog sich dabei auf den europäischen Plan zur Krebsbekämpfung 2021, der eine "tabakfreie Generation" bis 2040 als Ziel hat.

Neues Gesetz soll auch E-Zigaretten einschließen

Das neue Gesetz, an dem der Minister arbeitet, wolle die zunehmende Verbreitung neuer Produkte, wie z. B. elektronischer Zigaretten und rauchfreier Tabakprodukte, sowie die zunehmenden Hinweise auf mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen berücksichtigen, so Schillaci. "Rauchen wird nicht nur für Lungenkrebs verantwortlich gemacht, sondern ist auch der Hauptrisikofaktor für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen", erklärte der Minister. Er wolle vermeiden, dass "die vielfältigen Interessen im Zusammenhang mit Tabakerzeugnissen nicht über den Gesundheitsschutz gestellt werden".

Das Raucherbot in Italien im Detail

Per Gesetz ist in Italien seit 2003 das Rauchen in allen öffentlichen Gebäuden, Büros, Bars, Restaurants, Diskotheken und Hotels verboten, falls es keine dort völlig getrennten Raucherzimmer und ein funktionierendes Belüftungssystem gibt. Die Übergangsfrist lief bis 2005, seit damals besteht das strikte Rauchverbot. Wer in öffentlichen Bereichen trotzdem zur Zigarette greift, muss mit Geldstrafen von mindestens 27 Euro rechnen. Falls vor Kindern oder Schwangeren geraucht wird, drohen bis zu 600 Euro Strafe.

(APA/Red)

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