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"Polizei kann nicht jeden an der Grenze filzen"

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In Deutschland hat die Regierung Eckpunkte für die Legalisierung von Cannabis vorgestellt, in Österreich ist eine Änderung des Suchtmittelgesetzes ist nicht in Sicht.

Das Gesundheitsministerium von Johannes Rauch (Grüne) hat unter anderem mit unterschiedlichen Ansichten in der Regierung argumentiert. Bernhard Amann kann das nicht verstehen. Der Obmann der Drogenberatungsstelle Ex und Hopp in Dornbirn und des Vereins „Legalize! Österreich“ bekräftigte am Freitag bei Vorarlberg LIVE: „Es ist eine Substanz, die zur Lebenskultur dazugehört.“

Amann verwies auf Legalisierungsbestrebungen, die neben Deutschland in weiteren Ländern in Europa im Gange seien, zum Beispiel in der Schweiz auf Bundesebene. „Bei uns schläft man einfach.“ Er strebe überhaupt eine europäische Lösung an.

Das oft vorgebrachte Argument, wonach Cannabis eine Einstiegsdroge sei, lässt der Hohenemser Stadtrat nicht gelten. „Wir haben durch unsere jahrzehntelange Sozialarbeit gesehen: Wenn man sogenannten harten Drogen umsteigt, hat das andere Gründe, traumatische Erlebnisse, Gewalt in der Kindheit, massive psychische Störungen, die man einfach unterdrückt.“

In der Sendung sparte Amann nicht mit Kritik an der Politik. „Fast die Hälfte der Bevölkerung hat im Leben schon einmal Cannabis probiert.“ Die Menschen würden stigmatisieriert und kriminalisiert.

Nicht einmal Grenzwerte beim Cannabis-Wirkstoff THC am Steuer, ähnlich der 0,5-Promille-Grenze bei Alkohol, wie vom Suchtbeirat des Landes empfohlen, könnten eingeführt werden.

Der Obmann von Ex und Hopp hält es jedenfalls für möglich, dass Österreich Deutschland bei der Legalisierung früher oder später folgen wird müssen. „Das wird wahrscheinlich nicht anders gehen. Es bleibt ja nichts anderes übrig. Sie können nicht die Polizei an die Grenze stellen und jeden durchfilzen.“

Die ganze Sendung zum Nachsehen

(VN/VOL.AT)

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