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Proteste im Iran - Schüsse und zahlreiche Tote

Tote nach Protesten im Iran
Tote nach Protesten im Iran ©AFP/REUTERS
In der iranischen Hauptstadt Teheran sind in der Nacht zu Freitag wieder zahlreiche Menschen auf die Straße gegangen.
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Vielerorts solidarisierten sich Bewohner auch von den Balkonen mit den Demonstrantinnen und Demonstranten, wie Augenzeugen berichteten. Sicherheitskräfte sollen daher Berichten zufolge auch auf Wohnungen geschossen haben. Neben Protestslogans riefen einige Leute auch nach einem Referendum. Viele Menschen fordern jedoch weiterhin den Sturz des Systems. Es gilt als äußerst unwahrscheinlich, dass Irans Führung Zugeständnisse macht und gesellschaftliche Lockerungen beschließt.

Proteste am Mittwoch

Bei den Protesten im Iran haben Sicherheitskräfte nach Angaben von Amnesty International in den vergangenen 24 Stunden mindestens acht Menschen getötet. Die Sicherheitskräfte hätten "erneut das Feuer auf Trauernde und Demonstranten eröffnet", erklärte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag. Amnesty verurteilte den "rücksichtslosen und rechtswidrigen Einsatz von Schusswaffen".

Am Mittwochabend hatten sich zum Ende der Trauerzeit für die gestorbene Kurdin Mahsa Amini tausende Menschen versammelt.

10.000 Menschen bei Grab

Laut der Menschenrechtsorganisation Hengaw schossen die Sicherheitskräfte dabei in Aminis Heimatstadt Saghes auf Menschen und setzten Tränengas ein. Berichten der iranischen Nachrichtenagentur ISNA zufolge waren "fast 10.000 Menschen" zu Aminis Grab auf dem Friedhof in Saghes gezogen.

Amini war im September in Teheran gestorben, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen des Vorwurfs festgenommen worden war, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Aktivisten beschuldigen die Behörden, Amini misshandelt zu haben. Ihr Tod löste eine bis heute andauernde Protestwelle aus.

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(dpa/APA/AFP)

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