Tirol-Wahl: Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) im Porträt

Die längstdienende Oppositionspolitikerin im Tiroler Landtag, die als sich als Pflegeexpertin einen Namen gemacht hat und als politische Ziehtochter von Listengründer Fritz Dinkhauser gilt, ist die "Last Woman Standing" in Tirol. Und sie befindet sich im Aufstiegskampf: Umfragen prognostizieren der Liste starke Zugewinne.
Tirol-Wahl: 9,6 Prozent für die Liste Fritz laut einer Umfrage
So attestierte eine kürzlich veröffentlichte Umfrage der Partei, die für ihre kantige Politik, leidenschaftliche Reden und harsche Kritik an der Regierungspartei ÖVP bekannt ist, aktuell 9,6 Prozent. Bei der letzten Wahl in Tirol 2018 hatte die Liste 5,46 Prozent der Stimmen und zwei Mandate eingefahren.
Zweitbestes Ergebnis der Liste Fritz in Tirol
Es wäre also das zweitbeste Ergebnis der Liste Fritz, deren Glanz seit dem historischen Coup des charismatischen Listengründers - der 2008 beim Erstantritt 18,35 Prozent einfuhr - in den vergangenen Jahren zunehmend verblasste. Seit fast zehn Jahren dümpelt die Oppositionspartei knapp über der Grenze zum Landtags-Einzug.
Haselwanter-Schneider zum dritten Mal an vorderster Wahlkampffront in Tirol
Dabei steht Haselwanter-Schneider bereits zum dritten Mal an vorderster Wahlkampffront in Tirol. Die erste Reihe ist für die Wipptalerin also keine neue Erfahrung. Auch im Scheinwerferlicht des Hohen Tiroler Landtags scheint sich die 54-Jährige seit 2008 wohlzufühlen. Ihre Trümpfe: Ihre Reden sind meist leidenschaftlich und faktenbasiert. Oft verweist sie auf Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern und schildert konkrete Situationen detailgetreu und emotional. In ihrer politischen Karriere hat sie sich vor allem bei Sozialthemen profiliert und gilt als emsig, hartnäckig, furchtlos und sachkundig.
Haselwanter-Schneider ist gelernte Diplom-Krankenschwester
Vor allem jene, die keine oder nur eine schwache Vertretung haben, lägen ihr am Herzen, wird die gelernte Diplom-Krankenschwester nicht müde zu betonen. Im Tiroler Landtag verkörpert sie, die sich auch gerne als "Anwältin der Menschen" inszeniert, gewissermaßen die Rolle des Robin Hoods - wie von Dinkhauser vorgelebt. 2018 trat sie als Parteiobfrau in dessen Fußstapfen.
Haselwanter-Schneider blieb Parteiobfrau
Im Februar 2022 hatte Haselwanter-Schneider - nach zehn Jahren in dieser Funktion - das Zepter der Landtagsfraktion an ihren Parteikollegen Markus Sint weitergereicht, war jedoch Parteiobfrau geblieben. Viele Beobachter waren daraufhin im Vorfeld der Spitzenkandidaten-Kür davon ausgegangen, dass Sint die Liste diesmal in die Tirol-Wahl führen wird.
Sint und Haselwanter-Schneider präsentieren sich als Team bei Tirol-Wahl
Die beiden präsentieren sich seit jeher als Team - auch den Tiroler Wahlkampf wollen sie im Tandem schlagen. "Kein Blatt Papier" passe zwischen sie, hatte Haselwanter-Schneider in der Vergangenheit immer wieder unterstrichen. Sie könnten sich blind aufeinander verlassen und ergänzen sich thematisch. Während Listenerste Haselwanter-Schneider in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Familie und Soziales punktet, bedient der Listenzweite Sint Themen wie Raumordnung, Freizeitwohnsitze, Energie, Tourismus und Finanzen. Dem Kampf gegen die ÖVP haben sich beide verschrieben.
Haselwanter-Schneider: Zur Person
Die Diplom-Krankenschwester und promovierte Pädagogin zog 2008 für die Liste Fritz in den Landtag ein. Im Dezember 2012 wurde sie nach dem plötzlichen Tod des damaligen Klubobmannes Bernhard Ernst Klubobfrau. Nachdem Listengründer Dinkhauser im Jänner 2013 aus gesundheitlichen Gründen seinen Rückzug aus dem Landtag angekündigt hatte, wurde sie zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2013 gekürt. Auch die Landtagswahl 2018 schlug sie an vorderster Front. Haselwanter-Schneider wurde am 20. April 1968 in Innsbruck geboren und ist im Wipptal aufgewachsen. Sie ist Mutter zweier Söhne und lebt in Oberperfuss.
(APA/Red)
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