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Russland setzte erneut Hyperschall-Rakete ein: Treibstofflager zerstört

Erneut feuerte Russland Kinschal-Raketen in der Ukraine ab.
Erneut feuerte Russland Kinschal-Raketen in der Ukraine ab. ©APA/AFP
Russland hat seine Angriffe auf die Ukraine nochmals verstärkt und nach eigenen Angaben wiederholt neuartige Hyperschallraketen eingesetzt. Diese seien auf ein Treibstofflager in der Region Mykolajiw abgefeuert worden.
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Arsenal mit Hyperschall-Rakete zerstört

Mit den Raketen vom Typ Kinschal (Dolch) sei ein Treibstofflager der ukrainischen Armee in der Region Mykolajiw zerstört worden, so das russische Verteidigungsministerium am Sonntag.

Russland weitete Angriffe in der Ukraine mit Hyperschallraketen aus

Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Kinschal-Hyperschallraketen seien vom Luftraum der Krim auf ein Lager für Treib- und Schmierstoffe der ukrainischen Streitkräfte in der Region Mykolajiw abgefeuert worden. Von dort habe die ukrainische Armee die meisten Treibstofflieferungen für ihre Panzerfahrzeuge im Süden des Landes organisiert. Auch vom Kaspischen Meer abgeschossene Marschflugkörper des Typs Kalibr kamen laut Moskau zum Einsatz.

Ukrainisches Waffenlager mit Kinschal-Rakete zerstört

Am Freitag war laut russischem Verteidigungsministerium erstmals eine Kinschal-Rakete abgefeuert worden. Dabei sei ein unterirdisches Waffenlager der ukrainischen Luftwaffe im Dorf Deljatyn zerstört worden - rund hundert Kilometer von der Grenze zum NATO-Mitgliedstaat Rumänien entfernt. Es war nach Einschätzung von Militärexperten das erste Mal überhaupt, dass Russland Hyperschallraketen in einem bewaffneten Konflikt einsetzte.

Russland hat diese Waffen als erstes Land der Welt entwickelt. Die Flugkörper können bei extremer Geschwindigkeit Höhe und Richtung ändern und somit gegnerische Luftabwehrsysteme überwinden.

Über 100 Tote bei russischem Angriff auf Trainingszentrum

Das russische Verteidigungsministerium erklärte außerdem, dass mit "Hochpräzisionsraketen" ein Trainingszentrum der ukrainischen Spezialeinheiten in der Region Schytomyr westlich von Kiew beschossen worden sei. "Mehr als 100 Mitglieder der (ukrainischen) Spezialkräfte und ausländische Söldner wurden bei diesem Schlag getötet", hieß es. Die Ukraine meldete unterdessen den Tod eines russischen Generals bei einem Angriff außerhalb Chersons.

Kiew beklagt immer brutaleres Vorgehen der russischen Armee

Die Ukraine hat der russischen Armee ein immer brutaleres Vorgehen mit zerstörerischem Artillerie-Beschuss vorgeworfen. Wegen vielfachen Scheiterns bei den Angriffen auf die Ukraine würden die Waffen gegen friedliche Städte gerichtet, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Sonntag, dem 25. Tag im russischen Angriffskrieg, auf Twitter. Er kritisierte auch den Einsatz der neuen russischen Hyperschallrakete "Kinschal" (Dolch) und der Rakete "Bastion".

Das russische Militär hatte über den Raketenbeschuss berichtet, allerdings betont, dass nur Ziele der ukrainischen Armee damit getroffen worden seien. Die ukrainischen und die russischen Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

Neue Gesprächsrunde für Montag angekündigt

Podoljak führt auf ukrainischer Seite auch die Delegation bei den Verhandlungen mit Russland zur Beendigung der Kampfhandlungen. Ukrainische Medien berichteten, dass es an diesem Montag eine neue Runde bei den Gesprächen gebe solle, auf Delegationsebene. Auf Expertenebene liefen die Verhandlungen inzwischen täglich, hieß es.

Die Stadt Enerhodar im Südosten der Ukraine warf den russischen Truppen vor, sie hätten den ersten Stellvertreter des Bürgermeisters der Stadt, Iwan Samojdjuk, entführt.

(APA/Red)

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