Was Spaniens König Felipe VI. in Wien gemacht hat

Es folgte ein Arbeitsgespräch samt Mittagessen. Am späten Nachmittag eröffnet Felipe dann mit seiner Frau Letizia nach einem Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus die Kunstausstellung "Dalí-Freud. Eine Obsession" im Belvedere.
Spaniens König schritt in Wien Ehrengarde ab
Gemeinsam schritten die beiden Staatsoberhäupter - corona-getreu gut maskiert - im Inneren Burghof die Ehrengarde des Bundesheeres ab. Neben einer dem Anlass angemessenen Anzahl von Kameraleuten und Journalisten hatten sich auch ein paar Schaulustige eingefunden. Offenbar vorwiegend patriotisch-königstreue Landsleute, die nicht nur tapfer dem nasskalten Wetter trotzten, sondern auch noch so mache lautstarke Ehrerbietung absonderten. Es waren Rufe wie "Viva España" ("Es lebe Spanien") oder "Viva el Rey" ("Es lebe der König") zu hören.
Sachertorte soll in Wien auf Spaniens König gewartet haben
Auch die beiden Staatshymnen wurden intoniert. Aber nicht gesungen. Spaniens Monarch hätte sich dabei auch schwergetan. Spaniens Hymne, die Marcha Real (Königlicher Marsch) hat keinen Text. Möglicherweise wurde aber beim an das offizielle Arbeitsgespräch anschließenden Mittagessen ein Ständchen intoniert. Schließlich feierte König Felipe VI. am Sonntag seinen 54. Geburtstag. Laut Informationen aus der Präsidentschaftskanzlei wartete in der Hofburg aus diesem Anlass einen Sachertorte auf den Jubilar. Vorher werden dem König und dem Präsidenten sowie den Ehefrauen Letizia und Doris Schmidauer spanisches Gazpacho, also kalte Paradeissuppe, sowie Zander aus dem Neusiedler See, Rehrücken aus dem Wienerwald und Apfelstrudel serviert.
Am Flughafen Schwechat waren Felipe und Letizia von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in Empfang genommen worden, der auch bei den Arbeitsgesprächen und dem Essen teilnahm. Der Außenminister gratulierte dem König auch zum Triumph seines Landsmanns Rafael Nadal bei den Australian Open und schenkte ihm einen rot-weiß-roten Tennisschläger.
Treffen zwischen Dalí und Freud 1938
Der spanische Surrealist Salvador Dalí war ein großer Fan des Psychoanalytikers Sigmund Freud. Dies schlug sich auch in seinem Werk nieder, wie die Ausstellung zeigt. Im Juli 1938 trafen sich die beiden in London. Freud befand sich auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, Dalí hatte Spanien wegen des dort tobenden Bürgerkriegs (1936-39) zwischen den aufständischen Truppen des rechtsnationalistischen Generals Francisco Franco und der linksbürgerlichen Zweiten Republik verlassen.
Nach der "Guerra Civil" gerieten auch rund 15.000 republikanisch gesinnte Spanier auf ihrer Flucht vor Franco vorwiegend in Frankreich in nationalsozialistische Gefangenschaft. Die meisten (rund 5.000) landeten im NS-Konzentrationslager Mauthausen. Insbesondere zu ihrem Gedenken legte das Königspaar in Begleitung von Van der Bellen am Helmut-Zilk-Platz beim Mahnmal gegen Krieg und Faschismus einen Kranz nieder.
Spaniens König saß bereits mit Van der Bellen am Tisch
Es ist nicht das erste Treffen Van der Bellens mit König Felipe. Im Oktober 2019 saßen die beiden in Japans Hauptstadt Tokio beim Dinner an einem Tisch, als der neue "Tenno", Kaiser Naruhito, den Chrysanthementhron bestieg. Anfang Dezember desselben Jahres kam es in Madrid zu einem Wiedersehen. Anlässlich der 25. UNO-Klimakonferenz führten die beiden Staatsoberhäupter ein Gespräch über die bilateralen Beziehungen und die Klimakrise. Mitte April 2020 telefonierten die beiden laut Präsidentschaftskanzlei, um sich über die damalige Situation in der Coronakrise in beiden Ländern und in Europa auszutauschen. Diese wird wohl auch diesmal ein Thema sein.
(APA/Red)
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