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WKV: "Mit Impfpflicht muss 2G-Regelung im Handel fallen"

Pollhammer: "Mit Impfpflicht muss 2G-Regelung im Handel fallen."
Pollhammer: "Mit Impfpflicht muss 2G-Regelung im Handel fallen." ©APA, WKV
Die Impfpflicht ab 1. Februar müsse ein Ende der 2G-Regelung mit sich bringen, fordert die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer.
Handel will Aus für 2G ab Februar

Eine Beibehaltung der 2G-Pflicht im Handel trotz Impfpflicht wäre verfassungswidrig, so Spartenobfrau Carina Pollhammer - das würde ein Rechtsgutachten im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich bestätigen. Auch die epidemiologische Sichtweise spreche für die Abschaffung der 2G-Pflicht im Handel, gelte dort für alle Konsument:innen doch ohnehin eine grundsätzliche Maskenpflicht, deren Einhaltung das Infektionsrisiko fast zur Gänze ausschließe, so Pollhammer. Die Abschaffung der 2G-Regelung sei daher die logische Konsequenz. In einem ersten Schritt müsse das auch ein Ende des Lockdowns für Ungeimpfte bedeuten.

Ein Rechtsgutachten, das Priv.-Dozent Bernhard Müller (DORDA Rechtsanwälte) im Auftrag der Sparte Handel der WKÖ erstellt hat, bestätige dies: Nach diesem Gutachten bestehe der Zweck der bevorstehenden Impfpflicht darin, die Impfquote zu erhöhen und die Spitäler damit langfristig zu entlasten. Bisher sollte ein Lockdown für Ungeimpfte zum Impfen motivieren. Diese Motivation sei aber angesichts der Impfpflicht nicht mehr notwendig.

Gutachten: Verfassungswidrig

Der Eingriff in die Erwerbsfreiheit, der mit der 2G-Pflicht im Handel (samt 2G-Kontrollen) verbunden sei, verliere somit durch die Impfpflicht jedenfalls seine Verhältnismäßigkeit und werde spätestens mit Einführung der Impfpflicht verfassungswidrig, so das Ergebnis des Rechtsgutachtens.

"Das oberste Ziel der vergangenen Monate war, einen neuerlichen Lockdown zu verhindern. Aus diesem Grund haben wir die 2G-Kontrollen mitgetragen, ein nochmaliger Lockdown wäre das Ende vieler Unternehmen gewesen. Jetzt ist jedoch der Zeitpunkt, an dem mit dieser Zusatzbelastung der Betriebe und deren Mitarbeiter:innen wieder Schluss sein muss", so Pollhammer. Zumal die Erfahrungen mit dem Überprüfen der 2G-Nachweise laut Pollhammer oft nicht positiv seien: "Viele Händler:innen sind mit zunehmender Aggression konfrontiert. Wenn wir den Lockdown für Ungeimpfte und die 2G-Pflicht beenden, wird sich diese Situation hoffentlich wieder normalisieren", so die Handelsobfrau, die auf Unterstützung des Landeshauptmanns hofft: "Markus Wallner hat sich in der Vergangenheit schon öfters als mutiger Politiker erwiesen – Stichwort Modellregion Vorarlberg oder Beendigung Lockdown – wir erhoffen uns dies auch in dieser Frage."

"Mit Impfpflicht müssen 2G-Kontrollen fallen"

Auch Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich, pochte bereits am Montag darauf, dass mit dem Inkrafttreten der Impfpflicht am 1. Februar in Österreich die 2G-Kontrollen im Handel abgeschafft werden müssen. Da die Impfpflicht überall gelte, wäre es ein rechtlicher Widerspruch in sich, sie punktuell im Handel zu kontrollieren, erklärte Trefelik am Montag und verwies ebenfalls auf das Rechtsgutachten von Privatdozent Bernhard Müller im Auftrag der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich.

(Red.)

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