Fast 400 Schülerinnen und Schüler, drei Mal mehr als im Vorjahr, sind für das diesjährige Schuljahr zum häuslichen Unterricht angemeldet. Eine Zahl, die die Schulbehörden alarmiert.
Markus Juranek, Leiter der Präsidiale in der Bildungsdirektion und als solcher der höchste Schuljurist im Land, bestätigt in Vorarlberg live die damit verbundene Gefahr für die Gründung von illegalen Privatschulen.
"Das ist mittlerweile durchaus ein Thema geworden. Es gibt verschiedentlich Hinweise auf Privatschulen. Wenn etwa Nachbarn melden, dass in der Früh mehrere Kinder an einem Ort abgeliefert werden, die um 10 Uhr zu einer Pause nach draußen treten und gegen Mittag wieder abgeholt werden", berichtet Dr. Juranek. Grundsätzlich sei häuslicher Unterricht in Österreich erlaubt. "Die Eltern können ohne große Probleme ihre Kinder dazu anmelden, müssen sich dann aber verpflichten, diese im Rahmen des Lernplans auf entsprechendem Level zu unterrichten. Das ist ein hoher Standard."
Ein Auge werfe man seitens der Behörden vorerst jedoch nur auf Familien, die schon am Radar der Kinder- und Jugendhilfe aufgetaucht seien oder wo man von schwierigen Verhältnissen ausgehen könne, erklärte Markus Juranek im Gespräch mit VN-Chefradakteur Gerold Riedmann.
Keine Gruppenbildung
Die Eltern sind angehalten, den Unterricht im Sinne des Gesetzes auf Basis des Lehrplanes zu halten. Es darf dabei keine Gruppe gebildet werden, die dann von anderen Personen unterrichtet wird. Es müssen jene Personen, zumeist die Eltern, unterrichten, die bei der Anmeldung als Unterrichtende angegeben wurden.
Wie Juranek im Interview mitteilte, haben bis dato acht Pädagogen den Schuldienst quittiert oder wurden wegen Verweigerung der Maßnahmen gekündigt.
Das Interview in voller Länge:
(vn/hk)
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