von Matthias Rauch/Vorarlberger Nachrichten
Um die gewünschte Markthalle für die Messestadt ist es in den vergangenen Monaten eher ruhig geworden. Für die verschobenen Prioritäten waren vor allem zwei ungeplante Großprojekte verantwortlich: Der Neubau der durch den Felssturz zerstörten Ebnit-Brücke in der Rappenlochschlucht wie auch der Ersatz für die durch die Explosion zerstörten Ausweichschule. Dennoch, die Markthalle habe ein großes Potenzial, betont Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Dies zeige nicht nur eine Studie, sondern auch eine Umfrage unter Touristen, warum sie sich für Dornbirn entschieden haben. "Das war die große Gastfreundschaft, die hervorragende Kulinarik und eben diesen Innenstadtflair, den wir haben", betont Kaufmann. Dieses Ergebnis habe sie in ihrem Herzensprojekt bestärkt, derzeit suche man noch Investoren und Partner. Denn die Stadt werde die Halle nicht selbst betreiben.
Handel soll ins Zentrum
Das Gleichgewicht zwischen Innenstadt und dem am Rand gelegenen Messepark war daher ein naheliegendes Thema. Der Antrag zur Erweiterung des Messeparks werde im Herbst wieder zum Thema im Rathaus. Grundsätzlich gehöre der Handel aber nach Möglichkeit in den Ortskern, rückt Kaufmann die Prioritäten zurecht. Dass eine Adaption jedoch gewünscht ist, sei nachvollziehbar und werde gemeinsam mit Betreiber und Land geprüft werden.
Video: Kaufmann über die Situation der Händler
Doch auch das Betriebsgebiet im Norden der Messestadt rückte in den letzten Monaten in den Fokus. Schließlich hat sich Amazon für Betriebsflächen nahe Dornbirn Nord interessiert. Natürlich bevorzuge die Stadt produzierende Betriebe, die auch Arbeitsplätze schaffen, bei den Neuansiedlungen. Hier könne man durchaus auch ein Wort mitsprechen, da Dornbirn durch jahrzehntelanges Flächenmanagement viele Flächen in den eigenen Händen hält. Hier handle es sich zwar um private Flächen, die im Gespräch waren - Rückhalt in der Ratsstube bei einer Ansiedlung dürfe sich Amazon nicht erwarten.
Video: Kaufmann über die geplante Amazon-Ansiedlung
Krise im Tourismus noch nicht überwunden
Finanziell steht Dornbirn traditionell auf sicheren Beinen. Während der Pandemie halfen die Hilfsgelder von Bund und Land allen Gemeinden, über die Runden zu kommen. Gerade bei den tourismuslastigen Bereichen ist die Krise jedoch noch nicht überwunden. Es sei daher nicht auszuschließen, dass selbst in Dornbirn zwar keine laufenden Projekte gestoppt werden - jedoch man die nächsten Jahre bei großen Investitionen vorsichtig sein müssen. An der Grundstückspolitik der Messestadt werde dies jedoch nichts ändern.
Neben Andrea Kaufmann war auch Virologin Dorothee von Laer zu Gast in "Vorarlberg LIVE".
Die gesamte Sendung
(VOL.AT)
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