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Vorarlberg plant Schaffung weiterer Aushub-Deponieflächen

LR Johannes Rauch bei der heutigen Pressekonferenz.
LR Johannes Rauch bei der heutigen Pressekonferenz. ©Livestream PK
Vorarlberg braucht mehr Flächen zur Ablagerung von Bodenaushub. Das ist das Ergebnis einer Studie zur Deponierung von Bodenaushub und Baurestmassen, die die Landesregierung am Mittwoch bei einer Pressekonferenz präsentierte.
Land Vorarlberg präsentiert Deponiestudie

Die Landesräte Johannes Rauch (Grüne) und Marco Tittler (ÖVP) waren sich einig, dass Wirtschaft und öffentliche Hand bei der Suche nach Lösungen gemeinsam vorgehen müssen - entsprechende Modelle werden derzeit vorbereitet.

Wirtschaftslandesrat Tittler sah den Bedarf an neuen Deponieflächen durch die Ergebnisse der vom Land beauftragten und von Land und Wirtschaftskammer kofinanzierten Studie bestätigt: Einer hochgerechneten verfügbaren Verfüllkapazität von einer bis zu maximal 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr bis 2025 steht eine geschätzte Menge von 1,3 Millionen Tonnen Ablagerungsmaterial jährlich gegenüber. Das heißt, es fallen pro Jahr bis zu 30 Prozent mehr abzulagerndes Material an als Deponieraum zur Verfügung steht.

Umweltpolitisch nicht sinnvoll sei jedenfalls die Entstehung vieler kleiner Einzeldeponien, erklärte Rauch, der Abfallwirtschaftsreferent der Landesregierung. Eine Möglichkeit wäre der Export von Bauaushub - der mengenmäßig größten Abfallfraktion - nach Deutschland oder in die Schweiz, wo es ausreichend Kapazitäten für die Deponierung gibt. Das wäre allerdings eine große logistische Herausforderung und nur über die Bahn umzusetzen.

Rasche Genehmigung neuer Flächen

Nach Ansicht Tittlers und Rauchs ist ein interdisziplinärer Ansatz nötig, der Raumplanung, Verkehrsplanung, Umweltinteressen sowie Wirtschaft und Landwirtschaft miteinbezieht. "Wir deponieren heute auf Kosten der Zukunft - das geht eine Zeit lang, hier gilt es aber auf jeden Fall gegenzusteuern", so Tittler. In der Theorie gebe es dafür ein einfaches Rezept: die Schaffung eines größeren Angebots - was allerdings komplex und aufwendig sei. Umso mehr brauche es ein Bekenntnis zur Schaffung von Deponieangeboten und die rasche Genehmigung von neuen Flächen, so der Landesrat.

(APA)

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