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Brexit: "Noch sind viele Fragen offen"

Hubert Bertsch (Bertsch Gruppe) und der inzwischen in Hohenems lebende, gebürtige Brite Nigel Hibberd über den Brexit.
Hubert Bertsch (Bertsch Gruppe) und der inzwischen in Hohenems lebende, gebürtige Brite Nigel Hibberd über den Brexit. ©AFP, Sams, handout/Hibbert
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Hubert Bertsch, Junior-Chef der Bludenzer Bertsch Group, studierte in London. Nigel Hibberd, pensionierter Liebherr-Monteur und gebürtiger Engländer, lebt in Hohenems. VOL.AT sprach mit den beiden über die Auswirkungen des britischen Ausscheidens aus der EU.

Beim Brexit gibt es keine Gewinner. Diese Meinung teilt auch Hubert Bertsch. Der Junior-Chef der Bludenzer Bertsch Gruppe studierte in London Management und pflegt immer noch viele Kontakte nach Großbritannien. Sein Unternehmen ist ebenfalls in vielerlei Hinsicht in UK tätig, im Jahr 2018 kooperierte Bertsch Energy mit der DS Smith Papier-Fabrik und E.ON in Kemsley auf dem Süden der Insel. Im VOL.AT-Videocall erklärt der Industrielle, wieso er seine Mühen mit dem Ausscheiden der Engländer aus der EU hat und wie es mit zukünftigen Verhandlungen mit britischen Handelspartnern aussieht.

"Großer Fehler"

Ebenfalls wenig vom Brexit hält Nigel Hibberd. Ab 1990 war der inzwischen pensionierte Marine Engineer Officer für Liebherr tätig. Der tritt der passionierte Musiker in Hohenems an. Im Interview ärgert sich der gebürtige Engländer über die Entscheidung seiner Landsleute.

VOL.AT: Wie stehen Sie persönlich zum Brexit?

Nigel Hibberd: Der Brexit ist ein unglaublich großer Fehler und basiert auf Lügen, die leider zu viele Briten geglaubt haben. Meine Haltung zum Thema würde aber hier den Rahmen des Erlaubten sprengen.

VOL.AT: Welche Veränderungen bedeutet das Ausscheiden der Briten aus der EU für Sie persönlich?

Nigel Hibberd: Gute Frage, das muss ich noch genau mit der BH in Bregenz erörtern. Momentan weiß noch niemand so richtig genau, was auf uns zukommt. Ich werde sicher eine neue ID-Karte, zusätzlich zu meiner Dauer-Aufenthaltsbewilligung für EU-Bürger brauchen. Ich habe bis Endes des Jahres Zeit, dies zu erledigen.

VOL.AT: Wie haben Ihre Verwandten auf der Insel reagiert?

Nigel Hibberd: Meine Schwester in England ist voll und ganz gegen den Brexit. Sie ist auch in der Rente und hat vorher Krankenhäuser und Pflegeheime für die Regierung kontrolliert. Ich glaube, die Auswirkungen werden auf der Insel viel drastischer zu spüren sein, gerade was die Arbeitslosigkeit oder Teuerungsraten betrifft. Und es wird wahrscheinlich weniger UK-Touristen auf dem europäischen Festland geben. (VOL.AT)

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