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Digitale Schule und Distance Learning

VOl.AT CR Marc Springer beim IAW Innovation Tour-Talk mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink.
VOl.AT CR Marc Springer beim IAW Innovation Tour-Talk mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. ©Screenshot Video VOl.AT CR Marc Springer beim IAW Innovation Tour-Talk mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. ©Screenshot VIdeo
IAW Innovation Tour 2020 – Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink über die Digitalisierung der Schulen.

Im Juni wurde ein 8-Punkte-Plan für den digitalen Unterricht präsentiert. Können Sie kurz skizzieren, worum es dabei geht?

Das Bildungsministerium hat diesen Plan präsentiert. Es geht im Kern darum, dass die Schulen in den nächsten Jahren digital fit gemacht werden. Dies führt sich vor allem mit der Sekundarstufe I fort. Dort sollen alle Schulstufen in den nächsten drei Jahren mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden. Dazu braucht es eine ordentliche Vorbereitung: Die Schule muss sich insgesamt fit machen, das heißt die Lehrer(innen) müssen sich weiterbilden. Eine weitere Bedingung ist, dass die Schule ein entsprechendes pädagogisches Konzept vorlegt, wie sie mit den digitalen Endgeräten und Kindern umgeht. Ganz wichtig: Das Schulgebäude muss zudem so ausgestattet sein, dass der digitale Unterricht mit vielen Endgeräten auch möglich ist. Es braucht also eine leistungsstarke Glasfaserverbindung. Vor allem der letztgenannte Punkt kostet Geld. Es gibt umfangreiche Förderungen, sodass die Schulerhalter, sprich die Gemeinden, das auch stemmen können.

Wie kann man einkommensschwache Familien unterstützen? Nicht jeder kann sich einen Laptop leisten?

Das Ganze funktioniert so ähnlich wie die Gratisschulbuchaktion. Es gibt einen Selbstbehalt der Eltern, der um die 25 Prozent sein wird. Danach gehen die Geräte in das Eigentum der Kinder über. Wir haben gesehen, wie wichtig es ist, dass wirklich alle Kinder beim Distance Learning teilnehmen können. Alle brauchen ein Gerät, aber das war nicht selbstverständlich – ganz im Gegenteil: viele Schüler(innen) haben wir am Anfang nicht erreicht. Für zahlreiche Lehrer(innen) waren die Kinder digital nicht erreichbar. Wir haben deswegen um Ostern herum eine große Aktion gestartet. Zusammen mit den Wirtschaftstreibenden des Landes, der Wirtschaftskammer Sparte Industrie und mit Hilfe privater Unterstützung konnten wir alle Schüler(innen) in der Sekundarstufe I, also die 10- bis 14-Jährigen, mit digitalen Endgeräten ausrüsten. So wurden vor allem die Kinder und Familien rasch unterstützt, die einen Bedarf hatten.

Weil Sie eben die Erreichbarkeit angesprochen haben. Es gibt verschiedene digitale Kommunikationskanäle wie etwa Teams, Skype oder Zoom. Ist da eine Standardisierung geplant? Gibt es Initiative?

Die hat es gegeben. Das ist auch ein Lernen aus der Krise. Man muss sich vorstellen, die Schulen mussten von einem Tag auf den anderen – genau genommen waren es drei Tage – auf das Distance Learning umstellen. Sie waren im Detail nicht vorbereitet, denn so eine Situation hat es in Österreich noch nie gegeben. Sie mussten rasch Kommunikationswege zu den Schülern(innen) aufbauen, Lernplattformen einrichten, analoge Päckchen für die jüngeren Kinder schnüren etc. Das hat gerade am Anfang zu Schwierigkeiten und sehr viel Mehrarbeit für die Lehrer(innen) geführt. Daraus hat man gelernt und im Sommer konnte sich jede Schule auf eine einheitliche Kommunikationsplattform einigen, so dass jetzt Lehrer(innen), Schüler(innen) und Eltern dieselbe Plattform verwenden. Auch bei den Lernplattformen musste sich jede Schule für eine Variante entscheiden. Durch diese Standardisierung ist es für alle Beteiligten viel einfacher geworden.

Weitere Informationen zum 8-Punkte-Plan sowie zur Digitalisierung der Schulen gibt es im ausführlichen IAW-Video-Talk mit Barbara Schöbi-Fink.

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