Im Mai dieses Jahres, als der Fall ans Licht kam, wurde noch über 500 infizierte Personen berichtet - inzwischen seien es rund 1100, 900 von ihnen Kinder. Die Stadt Ratodero umfasst rund 200 000 Einwohner und erst ein Viertel wurde auf HIV getestet, die Ziffer der durch diesen Ärzte-Pfuschs infizierten Personen liegt vermutlich noch höher.

Arzt selbst HIV-positiv
Der Kinderarzt, den die Behörden für den Ausbruch in der Provinz Sindh verantwortlich machen, ist nach ihren Angaben selbst HIV-positiv. Er bestreitet, seine Patienten wissentlich infiziert zu haben. Inzwischen sitzt er in Rato Dero in Haft. In vielen Familien der armen Region herrscht Panik: Sie wissen nur wenig über das Aids-Virus und mögliche Therapien, zudem fehlt ihnen das Geld für Medikamente.

HIV in Pakistan
Lange war HIV kein Problem in Pakistan. Doch inzwischen verbreitet sich das Virus rasend schnell - vor allem unter Drogenabhängigen und Prostituierten. 2017 wurden landesweit 20.000 neue Infektionen registriert. Damit hat Pakistan nach Angaben der UNO die zweitgrößte Zuwachsrate in Asien.
Das schlechte Gesundheitssystem verschärft die Situation. Gerade auf dem Land bleibt den Menschen häufig nichts anderes übrig, als sich an unqualifizierte Heiler zu wenden. Diese benutzen nach Angaben von Experten häufig dieselbe Spritze für mehrere Patienten, um Geld zu sparen.
(APA / Red.)
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