Mit gebündelten Kräften für die Arbeitnehmer

Der Präsident der AK Vorarlberg, Hubert Hämmerle, begrüßte in seiner ersten kurzen Rede vor der neu gewählten Vollversammlung die umfassende Zusammenarbeit, die sich rasch nach der Wahl angekündigt hatte. „Die anstehenden Probleme erfordern mehr denn je gebündelte Kräfte“.
Wohnkosten explodieren
Das Standort-Rating der AK Vorarlberg, das ab heuer alle zwei Jahre erscheinen wird, hat es deutlich gezeigt: Fast jeder zweite Vorarlberger wird von den Wohnkosten förmlich erdrückt. Bei einem Haushaltsnettoeinkommen von 1500 Euro fließt die Hälfte des Geldes ins Wohnen. Deshalb braucht es laut AK dringend mehr sozialen Wohnbau mit günstigeren Angeboten für Niedrigverdiener.
Fleißig, aber unterbezahlt
Denn noch etwas kommt erschwerend hinzu: Was die Stundenproduktivität anlangt, liegt Vorarlberg im Bundesländervergleich seit 2000 gemeinsam mit Wien an der Spitze und weit vor den anderen Bundesländern. 2015 haben die Vorarlberger die Wiener sogar überholt und liegen heute mit einer Stundenproduktivität von 52 Euro an der Spitze. Von diesem hart erarbeiteten Geld fließen aber pro Euro nur 43 Cent ins Lohneinkommen. Darf das sein? Nein, findet die AK und fordert für ihre Mitglieder den längst fälligen fairen Anteil am Wirtschaftswachstum.
Steuerlich zu hoch belastet
Auch das Ende der Kalten Progression muss sofort kommen. Das werden die Arbeitnehmervertreter wieder und wieder einfordern, sonst wird die schönste Steuerreform ad absurdum geführt. Stichwort Steuerreform: Sie wird daran gemessen werden, ob sie auch wirklich den Arbeitnehmern zugutekommt und nicht wieder hauptsächlich der Wirtschaft Geschenke offeriert.
Mehr Kinderbetreuung
In Vorarlberg sind nur 34 Prozent der betreuten Kinder in einer Einrichtung, die es den Eltern erlaubt, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Die Folge: 40 Prozent der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, tun das aufgrund von Betreuungs- oder Pflegepflichten. Mehr Frauen in Vollzeit, das würde der Altersarmut vorbeugen, auch die Einkommensverläufe wären besser. Wirkliche Wahlfreiheit aber basiert auf einem deutlich besseren Kinderbetreuungsangebot, findet die AK.
Mehr Bildung ist ein „Muss“
Schließlich verfügt fast jede/r Fünfte im erwerbsfähigen Alter in Vorarlberg lediglich über einen Pflichtschulabschluss als höchste abgeschlossene Ausbildung. Das ist der höchste Anteil im Bundesländervergleich. Dabei erfordert nicht erst die Digitalisierung lebenslanges Lernen. Ein durchlässiges Bildungssystem von der Lehre bis zum Studium ist für die AK unabdingbar. Ihre Bemühungen reichen von der Gründung des Digital Campus Vorarlberg bis zu niederschwelligen Angeboten wie „wieweiter.at“ und „Du kannst was!“.
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