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Zumtobel: Analysten erwarten doppelten Gewinn - aber nicht alle

Zumtobel dürfte den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr verdoppelt haben, aber der Ausblick scheint weniger rosig.
Zumtobel dürfte den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr verdoppelt haben, aber der Ausblick scheint weniger rosig. ©Zumtobel
Dornbirn/Wien. Für die am Mittwoch anstehenden Neunmonatszahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 (per 30. April) des Leuchtenherstellers Zumtobel erwarten Analysten, dass sich der Nettogewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode verdoppelt hat. Allerdings gibt es auch andere Meinungen.

Beim Umsatz und bei den operativen Ergebnissen rechnet man entgegen dem Gewinn mit eher moderaten Zuwächsen. Berücksichtigt wurden die Schätzungen der Erste Group, der Raiffeisen Centrobank (RCB) und der Baader Bank.

Zumtobel soll Gewinn verdoppeln

Der Nettogewinn sollte sich laut den durchschnittlichen Schätzungen nach neun Monaten auf 31,2 Mio. Euro verdoppeln, nach 15,4 Mio. Euro im Vorjahr. Ein Gutteil dieses Gewinnsprungs dürfte jedoch aus dem schwachen dritten Quartal des Vorjahres abzuleiten sein: Im Geschäftsjahr 2014/15 verbuchte Zumtobel im dritten Jahresviertel noch einen Verlust von 13,4 Mio. Euro, während im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16 unterm Strich wieder schwarze Zahlen und ein Nettogewinn von 3,7 Mio. Euro erwartet werden.

Der Umsatz dürfte dagegen nur leicht zulegen: Die Prognose beläuft sich mit einem Plus von fünf Prozent zur Vorjahresperiode auf 1.014,3 Mio. Euro. Operativ wird ebenfalls nur mit moderaten Zuwächsen gerechnet: Beim operativen Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) rechnen die Analysten nach neun Monaten mit einer Steigerung von acht Prozent auf 84,9 Mio. Euro. Für das Betriebsergebnis (Ebit) werden im Schnitt 42,6 Mio. Euro veranschlagt, das ist ein Plus von 16 Prozent.

Die Analysten der Baader Bank verweisen auf positive Währungseffekte als Unterstützungsfaktor für das Umsatzwachstum im dritten Quartal. Im November sei ein defizitärer Schweizer-Franken-Hedge ausgelaufen, was auch die Margenentwicklung bei Zumtobel positiv beeinflusst haben dürfte.

Kepler-Chevreux halbiert Aktien-Kursziel

In ihrer jüngsten Analyse zeigten sich die Kepler-Cheuvreux-Analysten dagegen weniger optimistisch. Diese haben am Montag ihre Empfehlung für die Zumtobel-Aktien von “Buy” auf “Reduce” gesenkt und das Kursziel deutlich von 27,0 auf 13,5 Euro gekappt. Sie verwiesen dabei auf das schwierige Markumfeld im Leuchtensegment und einen erhöhten Wettbewerbsdruck im Komponenten-Geschäft (LED-Module und LED-Betriebsgeräte). (“Kursziel halbiert: Zumtobel-Aktie von Analysten deutlich abgestuft“)

Für das laufende vierte Quartal sehen die Baader-Bank-Experten Risiken in der jüngsten Schwäche des britischen Pfund gegenüber dem Euro. Zumtobel erwirtschaftet nach Angaben der Baader Bank rund ein Fünftel seines Umsatzes in Großbritannien. Mit der Ankündigung neuer Restrukturierungsmaßnahmen rechnen die Analysten bei dieser Zahlenpräsentation noch nicht. (red/APA)

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