Gasleck bei Los Angeles bläst jeden Tag 1200 Tonnen Methan in die Atmosphäre

Die Situation im Aliso Canyon wächst sich zur größten Naturkatastrophe seit dem Deepwater-Horizon-Ölaustritt im Jahr 2010 aus. Ein Video, aufgenommen mit einer Infrarotkamera, zeigt nun das ganze Ausmaß des für Menschen eigentlich unsichtbaren Gaslecks. Darauf ist eine riesige Methan-Säule, die aus dem Boden austritt – 1.200 Tonnen jeden Tag.
Riesiges Gasleck in Kalifornien
Schwierige Schließung
Wann und wodurch der Gasaustritt auf einem Feld der Southern California Gas Company genau aufgetreten ist, ist nicht bekannt. Aber wie “Ars Technica” berichtet, versucht das Unternehmen bereits seit rund zwei Monaten, das Leck zu stopfen. Was alles andere als einfach ist.
Der Versuch, das ursprüngliche Bohrloch zum Gasreservoir in 2,5 Kilometer Tiefe zu schließen, schlug fehl. Nun wird ein zweiter Schacht gebohrt, durch den Material zum Verschließen des Lecks in die Tiefe gebracht werden soll. Die Firma rechnet, frühestens “im Februar oder März 2016” soweit zu sein.
Methan: Potentes Treibhausgas
Inzwischen wurden einige Familien aus einer Siedlung in der Nähe evakuiert. Denn die Lagerstätte des hochentzündlichen, für Menschen aber eigentlich ungiftigen Gases wurde mit einer Chemikalie versetzt, um dem geruchslosen Gas einen Geruch nach “verfaulten Eiern” zu geben. Methan ist für Lebewesen nur in sehr hoher Konzentration gefährlich, wenn es den Luftsauerstoff verdrängt. Die Chemikalie dagegen löst Kopfschmerzen, Übelkeit und Nasenbluten aus.
Darüber hinaus ist Methan aber vor allem ein hochwirksames Treibhausgas. Das Potenzial von einem Kilogramm Methan ist auf 100 Jahre gerechnet 28 mal höher als jenes der derselben Menge CO². Wissenschaftler gehen davon aus, dass Methan vor 252 Mio. Jahren der Auslöser eines der größten Massenaussterben der Erdgeschichte war. (red)
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