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"Alternative für Deutschland" legte in Umfrage erneut zu

Am Samstag hatten in Berlin etwa 5.000 AfD-Anhänger gegen die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung demonstriert.
Am Samstag hatten in Berlin etwa 5.000 AfD-Anhänger gegen die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung demonstriert. ©APA
Die "Alternative für Deutschland" (AfD) hat in einer Umfrage erneut zugelegt. In der Befragung des Instituts Emnid für die Zeitung "Bild am Sonntag" erreichte die Partei neun Prozent. In Ostdeutschland kommt die AfD demnach sogar auf 14 Prozent, bei ostdeutschen Männern auf 18 Prozent.

Der Wert für die CDU/CSU blieb im Vergleich zur Vorwoche unverändert bei 36 Prozent. Die SPD konnte um einen Punkt auf 26 Prozent zulegen. Die Grünen verharrten in der Umfrage bei zehn Prozent. Die Linkspartei musste einen Punkt abgeben auf neun Prozent.

“Vorurteile hemmungslos ausgebeutet”

“Die AfD ist die einzige Partei in Deutschland, die die Vorurteile von Teilen der Bevölkerung hemmungslos ausbeutet”, sagte dem Blatt dazu der Parteienforscher Ulrich von Alemann. Am Samstag hatten in Berlin etwa 5.000 AfD-Anhänger gegen die Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung demonstriert.

“Die AfD ist dabei, in die rechtsextreme Ecke abzurutschen”, sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Dabei seien deren Positionen “schlicht indiskutabel”, sagte Bouffier weiter im Hinblick auf Forderungen aus der AfD, Flüchtlinge mit Waffengewalt zu stoppen. Der Ministerpräsident rief zu einer “harten Konfrontation” mit denjenigen auf, “die die Schwelle zu Hass, Rassismus und Gewaltbereitschaft überschritten haben”.

Henkel bezeichnet AfD als “NPD light”

Der frühere Vize-Vorsitzende der AfD, Hans-Olaf Henkel, sieht einen Rechtsruck seiner ehemaligen Partei. Die AfD sei mittlerweile zu einer “NPD light” geworden, sagte er dem WDR-Magazin “Westpol”. “Ich mache mir schon Sorgen, denn ich darf daran erinnern, dass ich mit Herzblut für diese neue Partei gekämpft habe. Es macht mir Kummer, dass ich mitgeholfen habe, ein richtiges Monster zu erschaffen.” Henkel war bis April 2015 stellvertretender Vorsitzender der Alternative für Deutschland. Er wurde 2014 für die Partei ins Europaparlament gewählt, dem er bis heute angehört.

(APA/dpa)

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