Die Geschichte ist unplausibel, die Gewalt aufgesetzt, das Finale lächerlich – und die einzige Sexszene erinnert an das Nachtprogramm der frühen Tage des Privatfernsehens. Ab Donnerstag im Kino.
The Boy Next Door – Die Geschichte
Man kann den Filmemachern nicht vorwerfen, es nicht zumindest versucht zu haben, dem ausgelutschten Stalker-Genre etwas Originelles beizusteuern. Denn der Bösewicht in “The Boy Next Door” versteht sich als Art Reinkarnation des Achilles aus Homers “Ilias”, der betrügende Eheleute bestraft. Er bringt sie also um. Das muss einem erst einmal einfallen! Dass die Plausibilität auf der Strecke bleibt, ist bei diesem Film eigentlich auch schon egal.
Lopez spielt eine Lehrerin, die sich – frisch getrennt von ihrem ehebrechenden Mann – vom vermeintlich netten Burschen verführen lässt, der gerade beim Nachbarn eingezogen ist. Dass sich der Schönling als Irrer entpuppt, der J.Lo zu stalken beginnt, überrascht wenig, denn beim ersten Lächeln des Burschen, erkennt der Kinogeher den Ungustl im Manne.
The Boy Next Door – Die Kritik
Regisseur Rob Cohen (“The Fast and the Furious”) sind die Pferde komplett durchgegangen, nichts halten seine Zügel zusammen. Alle Darsteller (das muss man Lopez zugutehalten) agieren unglaubwürdig. Die Musik trägt viel zu dick auf, die Schockmomente sind nicht überraschend, die Wendungen vorhersehbar, die “erotischen” Szenen einfach nur peinlich. Auf Logik wurde komplett verzichtet: So schaltet die Gestalkte nicht einmal dann die Polizei ein, nachdem ihr Peiniger einen Schüler halb tot geprügelt hat – er bekommt bloß einen Verweis von der Direktorin.
Unterhaltsam, weil zum Lachen, sind höchstens die Hollywood-Pseudopsychologie vom gekränkten Teenager mit Ödipus-Komplex und das völlig enthemmte Finale, bei dem der Killer in bester Jason Voorhees (“Freitag der 13.”) oder Michael Myers (“Halloween”) Manier trotz schwerster Verletzungen immer wieder aufsteht und seinen Widersachern an den Kragen will. Man hätte “The Boy Next Door” besser als echten Trash anlegen sollen. Erstaunlich: Seit “Out Of Sight” von 1998 hat Jennifer Lopez in rund 15 Spielfilmen mitgewirkt, die man alle nicht gesehen haben muss.
(APA)
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