Mit 6,0 Punkten Vorsprung auf seinen Zimmerkollegen und Tagessieger Michael Hayböck gelang Kraft der erste Salzburger Erfolg seit Josef Bradl 1954. Hayböck feierte in Bischofshofen seinen ersten Weltcupsieg.
Kraft: “Es ist unglaublich”
Hayböck (137,5 m/136,5 m) machte bei seinem ersten Weltcuperfolg in überlegener Manier noch viel seines 23-Punkte-Rückstandes auf den Salzburger gut, abfangen konnte er seinen Freund aber nicht mehr. Der 21-jährige Kraft (133,5/132,0), der beim Finale auch dem Japaner Noriaki Kasai den Vortritt lassen musste, hatte nach vier Bewerben um sechs Punkte die Nase vorne.
“Es ist unglaublich, dass es sich ausgegangen ist. Ich bin doch ein bisschen nervös geworden, aber es hat trotzdem gereicht”, jubelte Kraft inmitten eines rot-weiß-roten Fahnenmeeres, bevor er vor mehr als 20.000 Fans die begehrte Trophäe in Form eines goldenen Adlers entgegennehmen durfte.

Siebter Sieg in Folge
Für die ÖSV-Skispringer war es der siebente Sieg bei der Vierschanzentournee hintereinander. Wolfgang Loitzl hatte 2008/09 die Siegesserie gestartet, danach folgten Andreas Kofler (2009/10), Thomas Morgenstern (2010/11), Gregor Schlierenzauer (2011/12 und 2012/13), Thomas Diethart (2013/14) und nun Kraft. Mit dem insgesamt 16. Gesamtsieg eines ÖSV-Springers schloss Österreich zu Rekordhalter Finnland auf.
Kraft ist der zwölfte Tourneegewinner aus Österreich, 62 Jahre nach Bubi Bradl aber erst der zweite aus Salzburg. Der Pongauer hatte die Führung beim Auftakt in Oberstdorf mit seinem ersten Weltcuptriumph erobert und seither nicht mehr hergegeben. “So ein Sieg, das beflügelt einen. Ich habe danach locker drauflosspringen können, das beruhigt einen extrem”, erläuterte Kraft.
Schwerer Sturz von Ammann
Überschattet wurde das Finale von einem schweren Sturz vom vierfachen Olympiasieger Simon Ammann. Der 33-jährige Schweizer verlor am Dienstag nach der Landung bei 136 Metern auf der Schanze in Bischofshofen die Kontrolle über seine Ski. Er prallte anschließend mit dem Gesicht heftig auf den Schnee. Rettungskräfte eilten herbei und brachten Ammann auf einer Trage von der Unglücksstelle.

Ammann wurde in der Folge ins Krankenhaus gebracht. Das Schweizer Team gab bekannt, dass sich Simon Ammann im Krankenhaus Schwarzach in einem stabilen Zustand befinde. “Er ist ansprechbar und kann alles bewegen. Er bleibt nun aber im Spital, wo sein Zustand weiter überwacht wird”, hieß es in einer Mitteilung. Der 33-Jährige hatte auch Abschürfungen im Gesicht erlitten. In Bischofshofen war es bereits in der Qualifikation am Montag zu Stürzen des Amerikaners Nicholas Fairall und des Japaners Daiki Ito gekommen. (APA)
Ergebnis, Bischofshofen:
1. Michael Hayböck (AUT) 288,4 (137,5/136,5)
2. Noriaki Kasai (JPN) 277,1 (132,5/137,0)
3. Stefan Kraft (AUT) 271,3 (133,5/132,0)
4. Peter Prevc (SLO) 271,2 (133,0/134,5)
5. Anders Jacobsen (NOR) 270,6 (130,5/136,0)
6. Richard Freitag (GER) 265,1 (129,5/133,5)
7. Gregor Schlierenzauer (AUT) 264,6 (132,0/130,0)
8. Severin Freund (GER) 257,9 (131,0/128,5)
9. Anders Fannemel (NOR) 248,4 (130,0/127,0)
10. Simon Ammann (SUI) 246,7 (130,5/136,0)
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