Agentur "Modern Mind Marketing" ließ bezahlte Jubelpostings verfassen

Martin Kirchbaumer, Geschäftsführer der Agentur, bestätigte gegenüber “Datum”, dass nach wie vor anonyme Poster ins Netz geschickt werden. Seit zehn Jahren biete man “Online-Reputationsmanagement” an.
Die Poster bezeichnet Kirchbaumer als “Online-Journalisten”. Dass man den ökonomischen Hintergrund nicht transparent mache, erklärte der Geschäftsführer folgendermaßen: “Eine Offenlegung funktioniert nicht, weil einem Firmenvertreter nichts geglaubt wird.”
Für Kunden bezahlte Postings platziert
Zu den Kunden zählten auch die Österreichischen Lotterien, die ehemalige Mobilkom Austria oder der Pharmakonzern Bayer Austria. Seitens der ÖBB und der Bank Austria sei das Vorgehen bestätigt worden, wobei die Bank Austria die Jubelposter als “unabhängige Blogger” titulierte und die Zusammenarbeit mit der Agentur laut einem Sprecher “auf Eis gelegt” habe. Es handle sich dabei laut ÖBB um “Schatten der Vergangenheit”, wie es in einer “Datum”-Aussendung heißt.
Seitens der ÖVP Wien, für die anlässlich der Studentenproteste “unibrennt” positive Postings zum damaligen Vorsitzenden und Wissenschaftsminister Johannes Hahn verfasst worden seien, dementierte man die Vorwürfe. Von der stellvertretenden Vorsitzenden des PR-Ethik-Rates Renate Skoff wird die Geschäftspraxis “eindeutig verurteilt” und Medienanwalt Thomas Höhne hält das Vorgehen für “wettbewerbswidrig”.
(APA)
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