Sexuelle Sehnsüchte und Erniedrigungen, Scheidung, lesbische Liebe, Abtreibung, Vaterlosigkeit und eine ablehnende Mutter – das sind die Themen ihrer Romane. Am 27. Juni kommt das Porträt “Violette” ins Kino.
Violette: Die Geschichte
Regisseur Martin Provost verfilmte das Leben der französischen Schriftstellerin und Pionierin der Frauenliteratur, die als uneheliche Tochter eines Dienstmädchens aufwuchs, in ruhigen, stimmungsvollen Bildern. In sechs Kapiteln entsteht ein dichtes Porträt einer liebeshungrigen, exaltierten, impulsiven Frau, die sich einsam, abgelehnt, minderwertig und hässlich fühlt. Der Film berichtet von harten Jahren mit Schwarzmarktgeschäften und Armut, unerwiderter Liebe zu Männern und Frauen – auch zu Beauvoir – und endet mit spätem Ruhm in der Provence.
Schon Anfang 1945 gewann Leduc Simone de Beauvoir als Förderin. Die Feministin zeigte sich von Leducs Romanmanuskript beeindruckt, das von der schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter handelt. Die Philosophin sorgt dafür, dass der Roman in einer Reihe veröffentlicht wurde, die Albert Camus herausgab.
Violette: Die Kritik
Der Philosoph Jean-Paul Sartre, der Maler und Regisseur Jean Cocteau sowie der Dichter Jean Genet würdigten das Werk. Immer wieder ermunterte de Beauvoir die selbstbezogene, psychisch labile Leduc zum Schreiben und unterstützte sie verdeckt finanziell.
Emmanuelle Devos (“Lippenbekenntnisse”) brilliert als Violette, die trotz Widerständen und Rückschlägen im ständigen Ringen mit sich selbst ihren Weg geht. In der Rolle des intellektuellen Gegenparts Simone de Beauvoir überzeugt Sandrine Kiberlain (“9 mois ferme”). Provost ist ein einfühlsamer Film über eine besondere Frau und das intellektuelle Frankreich der Nachkriegszeit gelungen, der trotz seiner Länge von 139 Minuten bis zum Schluss in seinen Bann zieht.
(APA)
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