Für Löw stand am Dienstag der Flug an die brasilianische Atlantikküste auf dem Programm, wo in Costa do Sauipe die Gruppen für das wichtigste Sportereignis 2014 eingeteilt werden. Dabei könnte es schon für den einen oder anderen Topfavoriten eine böse Überraschung geben. Doch eine schwere Gruppe kann laut dem ehemaligen Tirol- und Austria-Wien-Trainer auch ein Vorteil sein, “wenn du von Anfang an gleich in dem Turnier voll drin bist und die Konzentration hochfährst”, erklärte der 53-Jährige. Bei seiner Dienstreise will Löw auch das deutsche WM-Stammquartier festlegen.
Außerdem warnte er vor einer übertriebenen Erwartungshaltung in Deutschland. “Wenn jemand denkt, wir Deutschen müssen nur an den Zuckerhut fliegen und einfach den WM-Pokal abholen, diese Leute verkennen die Situation”, mahnte der DFB-Chefcoach. “Es muss alles passen”, betonte Löw, der sich auf eine hochemotionale WM in einem Fußball-Traumland freut: “Es wird nirgendwo Fußball intensiver gelebt und geliebt als in Brasilien.”
Mit dem Heimvorteil seien für ihn die Gastgeber erster Anwärter auf die WM-Krone. “Zuletzt hat mich Brasilien beim Confed Cup sehr beeindruckt. Brasilien hat ja eine riesengroße Fußballgeschichte. Schon die fünf Titelgewinne sprechen eine klare Sprache. Man kennt ja die Bilder im Fernsehen, wenn die Kinder dort sozusagen mit dem Ball am Fuß aufwachsen”, schwärmte Löw über die Brasilianer. “Fußball hat bei den Menschen wahrscheinlich den höchsten Stellenwert nach der Religion.” Und eine Weltmeisterschaft setze dem noch die Krone auf.
Löw und sein Team wollen “Brasilien und seinen Menschen mit offenen Augen begegnen” – auch über den Sport hinaus. “Wir werden sicher nicht wegschauen und das in diesem Land vielleicht sehen und erleben, wenn wir vier, fünf Wochen in Brasilien sind”, sagte der DFB-Coach zu möglichen neuen Protesten der brasilianischen Bevölkerung.
“Ich habe natürlich registriert, dass die Menschen auf die Straße gegangen sind und demonstriert haben für Gesundheit, für Bildung, für den Ausbau der Infrastruktur. Hier geht es um ganz wichtige Anliegen der Menschen”, so Löw. “Mein Wunsch jedoch wäre, dass die Demonstrationen immer friedlich ablaufen”, betonte der ehemalige Tirol- und Austria-Trainer.
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