AA

Michael Landau zum Präsident der Caritas gewählt

Bisheriger Caritas-Präsident Franz Küberl und Nachfolger Michael Landau.
Bisheriger Caritas-Präsident Franz Küberl und Nachfolger Michael Landau. ©VOL.AT/Bernd Hofmeister
Zwischenwasser, Wien. Michael Landau ist der neue Präsident der Caritas Österreich. Bei der Direktoren-Konferenz am Mittwoch im Vorarlberger Zwischenwasser wurde er zum Nachfolger von Franz Küberl gewählt, der sich nach 18 Jahren zurückzieht.

Landau (53), seit 1995 Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, wurde mit einer Zweidrittelmehrheit gewählt, teilte eine Sprecherin mit. Bei der Wahl nicht anwesend waren die burgenländische Direktorin Edith Pinter und Caritas-Bischof Manfred Scheuer.

Küberl: “Wunschkandidat”

Erleichtert zeigt sich der vorige Caritas-Präsident Franz Küberl über die Entscheidung: Landau sei ohne Zweifel sein Wunschkandidat gewesen. Mit ihm liege die Führung der Caritas “in den besten Händen, im besten Herzen und im besten Kopf”, so Küberl.

Landau im VOL.AT-Interview

Der neue Caritaspräsident Michael Landau zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut und dankbar für das Vertrauen, das ihm die Caritasdirektoren ausgesprochen haben. “Die Aufgabe der Caritas ist Nächstenliebe ohne Wenn und Aber. Wir stehen an der Seite der Armen”, erklärte Landau auf die Schwerpunkte seiner Arbeit angesprochen. Er werde “wo notwendig auch beharrlich und unangenehm sein”, betonte Landau nach der Wahl im Bildungshaus Batschuns.

“Mehr europäische Antworten”

Neben der Armutsvermeidung und -bekämpfung seien Pflege und Hospiz ein großes Feld. Man werde “mehr europäische Antworten” brauchen und dabei “ein klares Wort nicht scheuen”, so der neue Präsident. “Es braucht den Blick über den Tellerrand”, sagte er. Landau stellte sich hinter die Forderung seines Vorgängers Franz Küberl nach mehr Mitteln für die Entwicklungszusammenarbeit. Auch auf den Philippinen sei rasche Hilfe nötig. “Die Situation ist dramatisch, und jeder Euro rettet Leben”, nutzte Landau seinen ersten Auftritt für einen Appell.

Auch in Österreich sollten die Armen nicht vergessen werden. Die Kosten für eine “Kärntner Pleitebank” dürften nicht die Armen bezahlen, erklärte er in Richtung einer neuen Bundesregierung. Der “gute Grundwasserspiegel der Solidarität” in Österreich stimme ihn aber zuversichtlich für die künftigen Herausforderungen.

Amtsübergabe am 29. November

Landau ist für drei Jahre gewählt, die offizielle Amtsübergabe findet am 29. November statt. Küberl zeigte sich “wahnsinnig froh” über das Wahlergebnis. “Es ist ein sehr guter Weg für die Caritas gestaltet worden”, so Küberl. Er wünsche seinem Nachfolger “Gottvertrauen, Menschenvertrauen und Kraft”. Ratschläge wollte er ihm nicht erteilen, so Küberl auf entsprechende Frage. Landau sei ohne Zweifel sein Wunschkandidat gewesen.

In Politik und Kirche stieß die Wahl auf positives Echo. Gratulationen kamen unter anderem von Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP), Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und den katholischen Bischöfen Manfred Scheuer und Egon Kapellari.

(APA)

  • VOL.AT
  • Zwischenwasser
  • Michael Landau zum Präsident der Caritas gewählt