Gratis-Zahnspangen bis zum 18. Geburtstag: Mit dieser Meldung ließ Gesundheitsminister Alois Stöger dieser Tage aufhorchen. Die millionenschweren Aufwendungen, die eine solche Maßnahme erfordern würden, sollen Einnahmen aus der Tabaksteuer decken. Das Ansinnen, Zahnregulierungen für Kinder und Jugendliche künftig ohne Selbstbehalte zu ermöglichen, stößt in Vorarlberg auf grundsätzliche Zustimmung. Aber: “Die Kosten müssen gedeckt sein und dürfen nicht zu Lasten anderer Gesundheitsleistungen gehen”, sagt der Obmann der Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) Manfred Brunner. Auch Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard bewertet die Ansage als “gut”. Sollte sie sich jedoch als “Seifenblase” erweisen, würden Land und GKK eben den bewährten Unterstützungsfonds weiterführen.
Medizinische Notwendigkeit
Bei Vorliegen einer medizinischen Notwendigkeit leistet die GKK derzeit Kostenzuschüsse von 573,30 Euro pro Behandlungsjahr. Bei sozialer Indikation kann auch ein Zuschuss aus dem Unterstützungsfonds gewährt werden. Im vergangenen Jahr wurde dieser Zuschuss in 478 Fällen ausbezahlt. Seit August 2009 leistet das Land ebenfalls einen Beitrag zur Zahnregulierung bei Kindern und Jugendlichen. Insgesamt rund 290.000 Euro wurden allein 2012 ausbezahlt.
“Dann können Raucher etwas für Zahngesundheit tun”
Zur angekündigten Streichung der Selbstbehalte meint Brunner: “Ich empfehle dem Gesetzgeber, auch künftig die medizinische Notwendigkeit als Voraussetzung für die Kostenübernahme vorzusehen.” Für Eingriffe und Behandlungen “der Kosmetik wegen” werde die in Aussicht genommene finanzielle Ressource aus der Tabaksteuer niemals ausreichen. Gesundheitslandesrat Christian Bernhard hätte nichts dagegen, wenn der Unterstützungsfonds durch den Bund entlastet würde. Für geradezu “sensationell” hält er die geplante Zweckwidmung der Tabaksteuer für Kieferregulierungen. Bernhard: “Dann könnten die Raucher wenigstens etwas für die Zahngesundheit tun.” Obwohl “zugesagt” scheint er dem Frieden, zumal so kurz vor den Wahlen, aber nicht ganz zu trauen. Für den Fall des Falles “machen Land und GKK mit dem bewährten Unterstützungsmodell eben weiter”, lautet die einfache Botschaft, der auch Manfred Brunner zustimmt.
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