AA

Der Fall des Wikileaks-Informanten Bradley Manning

Bradley Manning steht im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen von Wikileaks vor Gericht.
Bradley Manning steht im Zusammenhang mit den Veröffentlichungen von Wikileaks vor Gericht. ©AP
Veröffentlichungen der Enthüllungsplattform Wikileaks von geheimen US-Militärdokumenten haben 2010 weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Der US-Soldat Bradley Manning lieferte nach eigenem Geständnis die Informationen und musste sich vor Gericht verantworten.

April 2010: Wikileaks veröffentlicht ein Militärvideo, das zeigt, wie bei einem US-Hubschrauberangriff im Irak rund ein Dutzend Zivilisten getötet werden. Das Video wurde Wikileaks von Manning zugespielt. Auch weitere, im Laufe des Jahres von der Internet- Plattform veröffentlichte US-Militärdokumente über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie vertrauliche Diplomatendepeschen sollen von ihm stammen.

Mai 2010: Manning wird im Irak festgenommen. Der Obergefreite wird zunächst zwei Monate in Kuwait festgehalten. Dann sitzt er bis April 2011 im Militärgefängnis Quantico im US-Staat Virginia in Einzelhaft, bevor er unter gelockerten Haftbedingungen in ein Gefängnis in Kansas verlegt wird.

Dezember 2011: Die juristische Aufarbeitung beginnt mit einer Anhörung im Militärstützpunkt Ford Meade bei Washington. Dem früheren Geheimdienst-Analysten wird vorgeworfen, während seiner Stationierung im Irak massenhaft Dokumente aus Computern gezogen und Wikileaks zugespielt zu haben.

Februar 2012: Die US-Armee teilt mit, dass Manning wegen “Unterstützung des Feindes” vor ein Militärgericht gestellt wird.

Juni 2013: Der Prozess gegen Manning in Fort Meade beginnt.

Juli 2013: Das Militärgericht erklärt den 25-Jährigen beim Hauptvorwurf “Unterstützung des Feindes” für nicht schuldig. Schuldig gesprochen wird er aber unter anderem in den Anklagepunkten Spionage, Geheimnisverrat, Computerbetrug und Diebstahl. Das Strafmaß wird später verkündet.

August 2013: Manning droht ein Strafmaß, das allerdings geringer als bisher angenommen ausfallen dürfte. Die Richterin gibt einem Antrag der Verteidigung statt, Anklagepunkte zusammenzulegen und damit die mögliche Höchststrafe von 136 auf 90 Jahre Haft zu reduzieren. Die Ankläger fordern später in ihrem Plädoyer 60 Jahre Haft. Die Verteidigung bittet um Milde, ohne eine spezielle Strafe zu empfehlen. (APA)

  • VOL.AT
  • Welt
  • Der Fall des Wikileaks-Informanten Bradley Manning