Benno Elbs: Vorarlbergs neuer Bischof hat Rückhalt in der Bevölkerung

Auf Basis seines Wahlspruchs “Committe Domino viam tuam” (“Befiel dem Herrn deinen Weg und vertrau ihm; er wird es fügen”) will der 52-Jährige den Vorarlberger Gläubigen Halt geben und den interreligiösen Dialog fördern.
Bereits 2005 als Favorit gehandelt
Der als gemäßigt geltende Elbs wurde bereits 2005 als aussichtsreichster Kandidat auf den Vorarlberger Bischofsstuhl angesehen. Nach dem Wechsel von Klaus Küng nach St. Pölten war er nicht nur der sentimentale Favorit der Vorarlberger Katholiken, sondern auch des Klerus. Dass damals doch der sperrige Fischer – vormaliger Generalvikar Küngs – dem sehr viel jüngeren und zugänglicheren Elbs vorgezogen wurde, nahm die Öffentlichkeit mehr oder weniger erstaunt zur Kenntnis. Elbs selbst nahm seine Nichtberücksichtigung gelassen und dafür das Angebot von Fischer an, als Generalvikar dessen rechte Hand zu sein.
Elbs Vertreter nach außen
Für Elbs bedeutete seine Aufgabe nicht zuletzt, Fischers Tritte in diverse Fettnäpfchen ausbügeln zu müssen. So soll es insbesondere er gewesen sein, der Fischer dazu bewegte, seine nicht haltbaren Thesen über Homosexualität – dieser hatte sie für “heilbar” erklärt – zu relativieren. Spätestens nach den Gewaltvorwürfen gegen den Bischof, nach denen sich Fischer weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog, war Elbs auch nach außen der Vertreter der Diözese Feldkirch. Nach der Annahme des altersbedingten Rücktrittgesuchs von Fischer durch den Vatikan im November 2011 übernahm Elbs die Leitung der Diözese als Administrator offiziell.
Der 52-Jährige darf vor allem wegen seines freundlichen und weltzugewandten Auftretens mit der Unterstützung der Vorarlberger Bevölkerung rechnen. Anders als bei den beiden vorangegangenen Bischofsernennungen von Klaus Küng und Elmar Fischer stieß die Entscheidung des Vatikans dieses Mal auf großes Wohlwollen. Elbs’ erste Taten seit seiner Designierung – unter anderem ernannte er den Feldkircher Dompfarrer Rudolf Bischof zu seinem Generalvikar – wurden von der Öffentlichkeit sehr begrüßt.
Arbeit als Psychotherapeut
Elbs wurde am 16. Oktober 1960 in Bregenz geboren, besuchte die Volksschule in seiner Heimatgemeinde Langen und anschließend das Bundesgymnasium in Bregenz. An der Universität Innsbruck widmete er sich dem Studium der Theologie, das er 1986 mit dem Doktorat (Dissertation zum Thema Bußsakrament) abschloss. Im selben Jahr wurde er zum Priester geweiht und arbeitete bis 1989 als Kaplan in Bregenz-Mariahilf. Außerdem war Elbs an mehreren Schulen als Religionslehrer beliebt und geschätzt, die Befähigung zum ordentlichen Lehramt an höheren Schulen hatte er 1988 erworben, nachdem er 1986 das Erweiterungsstudium “Selbstständige Religionspädagogik” erfolgreich beendet hatte.
Seinem Interesse für Psychologie und Psychotherapie folgend begann Elbs 1982 das Studium der Psychologie. Angesprochen durch die Logotherapie und Existenzanalyse Viktor Frankls erwarb er später – bereits zum Priester geweiht – in Fürstenfeldbruck ein entsprechendes therapeutisches Diplom. Ab 1993 arbeitete er neben seiner priesterlichen Tätigkeit auch als Psychotherapeut.
Administrator der Diözese
Im selben Jahr folgte die Ernennung zum Spiritual und ein Jahr später zum Rektor des bischöflichen Studieninternats Marianum. Richtig Fahrt nahm seine Kirchenkarriere mit der Bestellung zum Pastoralamtsleiter Mitte 1994 durch Bischof Klaus Küng auf. Seither bekleidete er zahlreiche kirchliche Ämter, im April 2003 wurde er zum Monsignore, zum Kaplan seiner Heiligkeit, bestellt. Am 4. Juli 2005 wurde er von Bischof Fischer zum Generalvikar gemacht, seit 16. November 2011 stand er der Diözese als Administrator vor. Seine Ernennung zum Bischof erfolgte schließlich am 7. Mai.
(APA)
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