Der österreichische Komponist Bruno Liberda will den einzigartigen Klangraum am Samstag, den 20. April jedoch mit seinen Eigentümlichkeiten für die Uraufführung eines Werks nutzen. Unter dem Titel “In Sich(t)” sollen die gefliesten Wände des Baus für eine Klanginstallation gleichsam instrumentalisiert werden. “Dieser eigentlich unmögliche Klangraum reizt und inspiriert”, so Liberda.
Konzert in der Luegerkirche
Der 60-Jährige Schüler von Roman Haubenstock-Ramati hat eine zweiteilige Partitur geschrieben, die aus einem Instrumentalpart und einer Sprechpartitur besteht. Für letztere hat er den Schauspieler und bekannten Sprecher Nikolaus Kinsky gewonnen. “Ich kann mit Bel-Canto-Sängern nichts mehr anfangen”, so Liberda. Hinzu treten ein Schlagwerker, der die Säulen, Kirchenbänke, Marmor und Holz bespielen wird, ein Gitarrist, eine Saxophonistin, ein Bassklarinettist und nicht zuletzt Liberda selbst am elektronischen Metaphon. Als Ziel soll der Widerhall der Kuppel, die mit einem eigenen Lautsprecher beschallt wird, die Klänge gleichsam auf die Zuschauer niederregnen lassen, so der Komponist, der 1977 als Erster mit “Valse triste” elektronische Musik an der Wiener Staatsoper zur Aufführung brachte.
Ursprünglich habe er das Orgelkonzert “Die verbleibende Zeit” für die Luegerkirche im Auge gehabt, erinnert sich Liberda. Dann habe er im vorigen Sommer am Zentralfriedhof eine Messe angehört – und ob der Akustik das Vorhaben zugunsten des aktuellen Projekts verworfen. Und obgleich in der Luegerkirche selten kulturelle Veranstaltungen stattfänden, sei er nicht zuletzt vom Pfarrer mit offenen Armen empfangen worden: “Er freut sich sehr, dass da auch mal was anderes stattfindet, als ein Begräbnis.”
(Red./APA)
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