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Festnahmen und Zusammenstöße bei Protest gegen Homo-Ehe in Paris

Tausende Gegner des Gesetzesvorhabens bei Demonstration.
Tausende Gegner des Gesetzesvorhabens bei Demonstration. ©AP
Am Rande einer neuen Demonstration gegen die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich hat es am Mittwochabend in Paris Zusammenstöße gegeben. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, griffen einige Demonstranten Polizisten an. Die Polizei setzte Tränengas ein. Elf Menschen seien festgenommen worden, verlautete aus Polizeikreisen. Zuvor waren laut Polizei bereits 24 Menschen festgenommen worden, die eine Gegendemonstration veranstalten wollten.
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An der Demonstration gegen die Homo-Ehe nahmen nach Angaben der Veranstalter 8000 Menschen teil, die Polizei sprach von 2.400 Teilnehmern. Der Protest fand in der Nähe der Nationalversammlung statt, wo die Gesetzesvorlage für die Homo-Ehe gerade in zweiter Lesung debattiert wurde.

Rechtsextreme Gruppierungen nicht tolerieren

Frankreichs Innenminister Manuel Valls verurteilte die “Gewalt”, die sich “trotz der Zusagen der Organisatoren” ereignet habe. Auf den Champs-Elysees seien öffentliches Mobiliar und Fahrzeuge beschädigt worden. Es habe daraufhin einige Festnahmen gegeben. Valls rief dazu auf, rechtsextreme Gruppierungen nicht zu tolerieren.

Einsatzkräfte setzten Tränengas ein

Wie AFP-Journalisten berichteten, weigerten sich nach dem offiziellen Ende der bis 22.00 Uhr genehmigten Demonstration mehrere hundert Teilnehmer zu gehen. Einige von ihnen begannen Rangeleien mit der Polizei und versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Manche warfen Leuchtkörper, Flaschen und Steine auf die Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei. Diese setzte Tränengas ein. Rechtsextreme Demonstranten griffen auch Journalisten an. Eine Kamera wurde zerstört. Andere, friedliche Demonstranten saßen noch bis gegen Mitternacht auf einem Rasen und lauschten bei Kerzenschein einem Redner, der philosophische Texte vortrug.

Homo-Ehe so gut wie beschlossen

Die Einführung der Homo-Ehe in Frankreich ist so gut wie beschlossen. Nationalversammlung und Senat haben das Vorhaben der Regierung, das auch ein Adoptionsrecht für homosexuelle Paare einschließt, bereits in erster Lesung verabschiedet. Die zweite Lesung gilt als reine Formsache. Das Thema spaltet die französische Gesellschaft seit Monaten, die konservative Opposition und die Kirche machen massiv gegen die Homo-Ehe mobil. (APA)

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