Fracking wird in Schweiz sehr wahrscheinlich

Die Aktiengesellschaft für schweizerisches Erdöl SEAG will bekanntlich in der Ostschweiz an sechs bis dato noch unbenannten Orten Probebohrungen durchführen. Gesucht wird nach konventionellem Gas oder Schiefergas. Am Genfersee ist das Unternehmen Petrosvibri bereits fündig geworden.
Gas unter dem Genfersee
Ende 2012 hat das Team um den Geologen Werner Leu eine Tiefbohrung direkt am Ufer abgeteuft. Laut Leu lag der Bohransatzpunkt 300 Meter vom Seeufer entfernt. „Wir sind bis auf 4300 Meter in die Tiefe gegangen.“ Mehrfach wurde die Bohrung dann abgelenkt und 2,5 Kilometer weit unter den Genfersee geführt. In 3500 Meter Tiefe vertikal unter der Wasseroberfläche fanden die Bohrleute Gas. Sogenanntes „Tide Gas“. Dicht im Sandstein eingeschlossen.
“Eine ganze Palette an Fracks”
Wie geht es weiter? „Wir haben ein Testprogramm vorbereitet.“ Noch diesen Monat will die Petrosvibri entscheiden, ob sich der Aufwand lohnt. „Dann wollen wir prüfen, ob sich das Gas mit oder ohne Stimulation gewinnen lässt.“ Das heißt also mit oder ohne Fracking? Leu betont, es gebe „eine ganze Palette von Fracks“. Gemeinhin sagt man, dass sich Gas aus Schiefer oder Sandstein nur herauslösen lässt, indem Risse im Gestein erzeugt werden – mit hohem Druck und bisher meist mit einem Gemisch aus Sand, Wasser und Chemikalien. Wie viel Chemie zum Einsatz kommt, das variiert.
Grüne stellen Klage in den Raum
Die Schweizer Nationalräte Aline Trede (Grüne) und Lukas Reimann (SVP) bemühen sich um eine nationale Nachdenkpause, „denn solange die Technologie nicht ausgereift ist, ist Fracking einfach zu gefährlich“, betont Reimann. In Vorarlberg riefen nach der ÖVP auch Grüne und SPÖ zum Widerstand auf. Laut Grünen-Klubobmann Johannes Rauch böte die Alpenkonvention auch eine Grundlage, um nachbarschaftliche Rechte einzuklagen.
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