AA

ORF musste Ex-Info-Direktor 668.000 Euro zahlen

Der ehemalige ORF-Informationsdirektor Oberhauser kommt seinen früheren Arbeitgeber noch immer teuer zu stehen. Wie der "Standard" berichtet, musste der ORF nun - zusätzlich zur Abfertigung und den sonstigen Pensionsansprüchen des langjährigen ORF-Mitarbeiters - 668.007,52 Euro in Oberhausers Pensionskasse zahlen. Oberhauser hatte diesen Betrag eingeklagt und in zweiter Instanz recht bekommen.
Oberhauser abgewählt


Der ORF, der vor Gericht in zweiter Instanz verloren hatte, musste Ende letzten Jahres an Oberhauser zahlen. Grund für die Extrazahlung und die gerichtliche Auseinandersetzung war eine mündliche Zusage von Ex-ORF-Generalintendant Gerhard Weis. Dieser hatte Oberhauser zugesichert, dass seine Pensionsansprüche nicht, wie üblich, am Grundgehalt ohne Pauschale bemessen, sondern auf Grundlage seines alten (sehr guten) Sondervertrags als langjähriger Sportchef berechnet werden. Während die ORF-Juristen argumentierten, eine solche Abmachung müsse schriftlich getroffen werden, wertete das Gericht die mündliche Zusage als gültig.

Oberhauser war zuletzt Informationsdirektor des ORF. Generaldirektor Alexander Wrabetz ließ ihn nach einer Auseinandersetzung um die Besetzung des ORF-TV-Chefredakteurs beurlauben und im November 2010 vom Stiftungsrat abwählen. Sein Vertrag mit dem ORF endete am 31. Dezember 2011.

Beim ORF-Betriebsrat sorgte die Auszahlung indes für Empörung. Zentralbetriebsratsvorsitzender Gerhard Moser forderte gegenüber der APA, dass die für diese Vereinbarung verantwortlichen “Herrschaften” zur finanziellen Verantwortung gezogen werden und die Causa im kommenden Stiftungsrat detailliert dargelegt werde.

  • VOL.AT
  • ORF musste Ex-Info-Direktor 668.000 Euro zahlen