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v.li. Bgm. Walter Rauch, Komm. Thomas Belec, Bgm. Michael Tinkhauser, Oberst Josef Müller.
v.li. Bgm. Walter Rauch, Komm. Thomas Belec, Bgm. Michael Tinkhauser, Oberst Josef Müller. ©Hronek

Für Kasernenkommandant Thomas Belec kommt Berufsheerentscheidung um Jahre zu früh.

(amp) Draußen robben die Jungsoldaten mit ihren Sturmgewehren auf der schneematschnassen Wiese, während im Offizierscasino die Diskussion pro und kontra Wehrpflicht geführt wird. Für Kasernenkommandant Thomas Belec gehören die Übungen bei widrigen äußeren Bedingungen zum Soldatenalltag und „stählern“ Körper, Geist und Charakter. Grundsätzlich wünscht sich der Oberstleutnant und Familienvater eine Versachlichung der Diskussion, die immer mehr am Hauptthema „Landesverteidigung“ vorbeigeführt wird. „Egal zu welchen Einsatzplätzen immer das Bundesheer gerufen wird, wir brauchen junge, dynamische Kräfte“, macht Belec aufmerksam, dass der derzeitige Offizierskader überaltert ist. Und kurzfristig wird man sich „Zwangspensionierungen“ ganz einfach nicht leisten können. Deshalb brauche man entsprechend Zeit um auf ein „taugliches“ Berufsheer umzusteigen, wenn man das unbedingt will.

 Frauen zum Heer?

Für Belec ist auch der Einsatz von Frauen beim Bundesheer zu hinterfragen. Ob im Verteidigungsfall mit der Waffe oder im Naturkatastropheneinsatz sind Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen ganz einfach benachteiligt und können nur bedingt „ihren Mann“ stellen. Als System – Erhalter sind ohnedies schon Frauen hinter den Schreibtischen, an der Gulaschkanone, in der Bekleidungs- und Waffenkammer im Einsatz.

Zeitgemäße Ausbildung

Dass sich im Bundesheer künftig punkto Ausbildung „etwas tun muss“, ist auch für Belec klar. Dafür sind für ihn selbst sechs Monate eine zu knappe Zeit. Aber: die Entscheidungen fallen immer am politischen und nicht am heeresstrategischen Tisch. Jetzt wird die Verantwortung mit der Abstimmung am 20. Jänner 2013 einfach an das Volk „abgeschoben“, ohne dass grundlegend über Pro und Kontra informiert worden wäre. „Landesverteidigung sollte nicht zum Politikum degradiert werden“, bedauert Oberstleutnant Belec und fordert mehr staatsbürgerliches Bewusstsein ein.

 Katastrophenschutz

Für die WIG-Walgau Vorstandsmitglieder und Bürgermeister Walter Rauch und Michael Tinkhauser hat die Vergangenheit gezeigt, wie sehr man vor allem bei Naturkatastrophen auf die Mithilfe des Bundesheeres angewiesen ist. Für beide Gemeindechefs gibt es zur derzeitigen Wehrpflicht mit Zivildienst kaum eine sinnmachende Alternative. Die Berufsheer-Idee ist für  Rauch und Tinkhauser unausgegoren.  Beide sehen aber im derzeitigen Ausbildungsmodus der Jungsoldaten die Notwendigkeit zu einem grundlegenden zeitgemäßen Ausbildungskonzept und fordern eine Minimierung der unnötigen Leerläufe. Nicht zuletzt geht es den beiden Walgauern aber auch um die Erhaltung der regionalen Wertschöpfung. Eine Schließung der Walgaukaserne hätte für die Nahversorgerbetriebe fatale Folgen.

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