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Kreuz.net im Visier der Justiz

Gegen die Seite wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt.
Gegen die Seite wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt. ©Screenshot
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung gegen die Betreiber der Internetseite kreuz.net. Es habe mehrere Anzeigen gegen die Seite mit vermeintlich katholischen Nachrichten gegeben, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit.
Kopfgeld gegen kreuz.net
Radikalchristen beleidigen Dohnal

Die Seite fällt mit beleidigenden und diskriminierenden Äußerungen gegen Homosexuelle und liberale Kirchenleute und Medien auf.Auf kreuz.net wird auch gegen den Anfang Oktober gestorbenen, homosexuellen Schauspieler Dirk Bach gehetzt. Die Öffentlichkeit reagierte empört, es wurde ein Kopfgeld ausgesetzt, auch formierten sich Gruppen gegen die Seite.

Der Staatsanwaltschaft Berlin wurde nun von Theologen David Berger eine Liste von fünf Personen übergeben, die laut seinen Recherchen auf kreuz.net aktiv waren oder sind. Laut dem Spiegel stammen alle fünf aus Kirchenkreisen, drei seien Österreicher. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, verdichteten sich auch Hinweise, dass das erzkatholische “Netzwerk katholischer Priester” zumindest in einem Näheverhältnis zum Portal stehen. Ein Sprecher der Vereinigung wurde der Autorenschaft auf der Seite überführt, distanzierte sich aber gegenüber dem “Spiegel” von verhetzenden Inhalten der Seite. Dem Netzwerk gehören auch Priester aus Österreich an. Wer die wahren Hintermänner der Seite sind, ist aber noch im Dunkeln.

Bischöfe distanzieren sich

 Die Österreichische Bischofskonferenz und die Deutsche Bischofkonferenz haben sich von der Website distanziert, die sich selbst als katholisch bezeichnet. Das deutsche Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Seite nach eigenen Angaben im Blick. Es gebe oft homophobe, muslimfeindliche und antisemitische Äußerungen. Weil die Website auf den Bahamas registriert sei, stoße der Verfassungsschutz bei der Sperrung an seine Grenzen, hieß es.  (APA/VOL.AT)

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