Neueste Erkenntnisse der Ausgrabungen

Die Besiedelung und Bewirtschaftung der Alpenlandschaft bewirkte eine große Landschaftsveränderung mit teils katastrophalen Folgen – mit Auswirkungen bis heute. Die scheinbar unberührte Idylle, der charakteristische Wechsel zwischen Weideflächen und Bergwäldern, ist offenbar auch das Ergebnis eines Jahrtausende währenden Raubbaus des Menschen an der Natur und daraus resultierender massiver Landschaftsveränderungen.
Massive Umweltzerstörungen und daraus entstehende Katastrophen für Mensch und Tier sind damit nicht nur ein Phänomen der Moderne. Forscher und 25 Studierende der Goethe-Universität unter Leitung des Archäologen Prof. Rüdiger Krause können dank wegweisender Funde im Montafon nun erstmals umfassend belegen, dass bereits die Menschen der Bronze- und Eisenzeit (2. und 1. Jahrtausend v. Chr.) ihre Heimatlandschaft durch extensiven Bergbau und weiträumige Brandrodung derartig stark veränderten, dass sie dafür am Ende einen hohen Preis zahlen mussten.
Schon in der Bronzezeit vor 3500 Jahren rutschten am Bartholomäberg ganze Hänge ab und begruben vereinzelt sogar Siedlungen unter sich. Auch im Spätmittelalter und nach Beendigung des Bergbaus im 17. Jahrhundert blieben die drastischen Eingriffe auf Natur und Umwelt für Mensch und Tier nicht ohne Folgen.
Die spektakulären Ergebnisse der aktuellen Grabungskampagne am Bartholomäberg waren nur durch den interdisziplinären Ansatz der Forscher um Rüdiger Krause möglich: Dank der Bodenkundlerin und Geomorphologin Dr. Astrid Röpke sowie der Botanikerin und Vegetationshistorikerin Dr. Astrid Stobbe gelang eine realistische Rekonstruktion der prähistorischen Siedlungsverhältnisse mit ihren durch den Menschen schon früh hervorgerufen Umweltveränderungen. Die Forschungen wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Vorarlberger Illwerke AG unterstützt.
„Die charakteristische Kulturlandschaft dieser Region ist aufgrund ihrer Beschaffenheit sensibler, als dies auf den ersten Blick sichtbar wird. Es ist eine Illusion zu glauben, diese erhalte sich in ihrer heutigen Form gleichsam von selbst.“ Ganz besonders müsse auf eine moderate Bewirtschaftung und auf einen sanften Tourismus geachtet werden, so der Forscher.
Schruns-Tschagguns Tourismus GmbH
Tel. +43 5556 72166 10
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www.montafon.at/schruns-tschagguns
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