Der Konsumentenschützer Paul Rusching von der AK Vorarlberg schildert gegenüber VOL.AT die Vorgehensweise der Sex-Hotline-Betrüger: „Opfer sind dabei vor allem jene Personen, die sich auf Kontakt-Inserate von Frauen melden, die angeben keine finanziellen Interessen zu haben und jemanden aus der Umgebung zu suchen.“ Dabei werden ganz normale Mobiltelefonnummern angegeben. Ruft man diese an, wird man von einer Frau dazu aufgefordert, eine Zentrale anzurufen. Diese würde dann klären, wo man wohnt. Die Zentrale hat eine Mehrwertnummer, bei deren Anruf man schließlich immer wieder hingehalten wird. Irgendwann muss man dann eine zweite Mehrwertnummer anrufen, bei der man von einer Frau in belanglose Gespräche verwickelt wird.
Betrüger fordern zu Code-Eingabe auf
„Nach einer halben Stunde wird man dann aufgefordert, einen Code einzugeben.“, sagt Rusching. „Dabei kommt es zu einer Konferenzschaltung, die so ähnlich funktioniert wie die Handyfunktion ‚anklopfen‘. Die Verbindung bleibt dabei nach wie vor aufrecht.“ So existieren gleichzeitig mehrere Verbindungen mit Mehrwertnummern, die alle verrechnet werden und für enorme Kosten sorgen. Die Eingabe eines Codes wird deshalb verlangt, weil laut Telekommunikationsgesetz alle Gespräche mit Mehrwertnummern automatisch nach einer halben Stunde getrennt werden müssen. Durch die Code-Eingabe wird diese Trennung umgangen.
AK unterstützt Betroffene
Der Konsumentenschutz-Experte appelliert an betroffene Personen, sich nicht zu scheuen und die Konsumentenschutz-Abteilung der Arbeiterkammer Vorarlberg zu kontaktieren. Diese unterliegt der Dienstverschwiegenheit und versichert allen Klienten absolute Anonymität. Außerdem sollte eine Anzeige bei der Polizei erfolgen, da es sich um Betrug handle. Rusching rät Betroffenen, die geforderten Beträge nicht zu bezahlen. Die gesetzliche Lage verbietet diese betrügerische Vorgehensweise, weshalb mit juristischen Mitteln gute Erfolgsaussichten für Betroffene bestehen.
Hohe Dunkelziffern vermutet
Obwohl sich bei der AK schon einige Personen gemeldet hätten, geht der Konsumentenschützer dennoch von einer hohen Dunkelziffer aus. „Es werden ja auch viele solcher Inserate geschalten, die auch alle Geld kosten“, sagt Rusching. Deshalb ist davon auszugehen, dass mehr Menschen betroffen sind, als sich bei der AK melden würden. Rusching weist darauf hin, dass es Ermittlungen der Polizei zu dieser Thematik gibt, die zu einem verflochtenen Unternehmensnetz in Liechtenstein führen.
(VOL.AT)
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