Fall Oliver - Mutter: "Mach mir sehr, sehr große Sorgen um Oliver"
Ihre Anwältin sprach von einem “gerechten und angemessenen Urteil.”Rund eineinhalb Stunden nach der Urteilsverkündung im Grazer Straflandesgericht fand sich eine Handvoll Medienvertreter bei der Pressekonferenz von Marion W. ein. Ihre Anwältin Britta Schönhart erklärte, das Gericht habe durch das Urteil gezeigt, dass “Gewalt nicht bagatellisiert werden darf”.
Fünfjähriger “schwer traumatisiert”
Die Mutter des Buben meinte, sie mache sich große Sorgen um Oliver, da nachgewiesen sei, dass “der Vater kriminelle Energie hat.” Sie möchte den Fünfjährigen so schnell wie möglich in Österreich zurückhaben, “damit er die Hilfe bekommt, die er braucht”. Nach ihrer Ansicht ist der Kleine durch die Kindesentziehung “schwer traumatisiert”. Ein geteiltes Sorgerecht könne sie sich nicht vorstellen, ebenso wenig, dass sie nach Dänemark ziehen könnte, um bei ihrem Kind zu sein. Die Verurteilung ihres Ex-Partners sei gerechtfertigt, so Marion W., ein Freispruch “wäre ein Freibrief für alle Männer in Europa, sich ihre Kinder zu holen”.
Nun will sie den Rechtsspruch des dänischen Gerichts bezüglich Rückführung und Sorgerecht in nächster Instanz bekämpfen und rechnet noch für heuer mit einer Entscheidung. Ob Olivers Vater zu seinem Berufungsverfahren nach Österreich anzureisen beabsichtigt, ist laut seinem Sprecher noch ungewiss.
Kindsvater über Urteil “erschüttert”
Der Vater des fünfjährigen Oliver, Thomas S., ist nach seinem Schuldspruch am Mittwoch in Graz “erschüttert”. Das sagte sein Sprecher Janus Bang nach dem Urteil gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau.
Vater will Urteil anfechten
“Wir fechten das Urteil an Ort und Stelle an, weil wir zutiefst schockiert sind. Thomas soll dafür bestraft werden, dass er von seinem Obsorgerecht Gebrauch gemacht hat”, zitierte Ritzau den Sprecher. S. sei über den Schuldspruch “erschüttert”.
“Er hat ein Gerichtsverfahren mit Lynch-Stimmung seitens der österreichischen Medien hinter sich. Dabei hat er nicht das Gefühl, etwas Falsches gemacht zu haben”, sagte Bang gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur. Das Straflandesgericht in Graz hatte Thomas S. kurz davor zu einer bedingten Haftstrafe von zwölf Monaten wegen schwerer Nötigung und Kindesentziehung verurteilt. (APA)
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