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Sommerausstellung zur Bregenzer Verkehrsgeschichte im Martinsturm

Neue Schau im Martinsturm in Bregenz
Neue Schau im Martinsturm in Bregenz ©VOL.AT
Bregenz - Die Ausstellung im Bregenzer Wahrzeichen Martinsturm lädt den Sommer über zu einem Streifzug durch die Verkehrsgeschichte der Vorarlberger Landeshauptstadt.

Die historische Schau beleuchtet die Anfänge von Bregenz als römischer Verkehrsknotenpunkt bis hin zum Bau des Bregenzer Bahnhofs zu Beginn der 1980er-Jahre. Die Ausstellung “Alle Wege führen nach Bregenz” ist von 23. Juni bis 31. Oktober 2012 zu sehen. Ab 2014 soll eine große Dauerausstellung zur Bregenzer Stadtgeschichte im Martinsturm Platz finden, informierte die Stadt.

Bregenz gilt als eine der ältesten Städte am Bodensee, der dementsprechend jahrhundertelang “lacus Brigantinus” hieß. Seit 2000 Jahren sind die geografischen Umstände laut Stadtarchivar Thomas Klagian maßgeblich für die Entwicklung der Stadt. “Die zweimalige Gründung von Bregenz – an der Schwelle der Zeitenwende und um die Mitte des 13. Jahrhunderts – ist durch die verkehrsgeografische Lage der Örtlichkeit zwischen Berg und See fast zwingend bedingt”, erläuterte Klagian. Die strategische Bedeutung von Bregenz wurde durch die Klause, die Engstelle, an der Bodensee und Pfänderstock einander berühren, begründet. Zugleich stellte diese auch ein Verkehrshindernis dar.

Drei wichtige Straßen verbunden

In der Römerzeit kamen in Bregenz gleich drei wichtige Straßen zusammen: jene von Mailand über Chur und Clunia beim heutigen Feldkirch, die Straße von Augsburg über Memmingen und Isny im heutigen Deutschland sowie die Straße vom Niederrhein über Basel und Arbon. Während also damals alle Wege nach Bregenz führten, wurde die Stadt im Mittelalter und in der Neuzeit vom Italienhandel abgeschnitten. Man bevorzugte den Wasserweg über den Bodensee von Lindau am deutschen Ufer nach Fußach (Bezirk Bregenz) und von dort aus weiter über Feldkirch nach Chur.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg konnten die Bregenzer den lukrativen Kornhandel zwischen Südschwaben und Vorarlberg bzw. der Ostschweiz an sich ziehen. Dieses Geschäft brach erst mit dem Bau der Eisenbahn in den Jahren 1870 bis 1884 ein. Das neue Verkehrsmittel brachte dafür begüterte Touristen in die Stadt. Heute kurios mutet an, dass Bregenz in den 1920er-Jahren auch über einen eigenen Flughafen verfügte, von dem aus man Rundflüge unternehmen konnte. Weil das Angebot nur wenig Zuspruch fand, wurde der kleine Airport am Fischersteg bald wieder eingestellt.

Info

“Alle Wege führen nach Bregenz”. Sonderausstellung im Martinsturm, Martinsgasse 3b, 6900 Bregenz; 23. Juni bis 31. Oktober 2012, Di-So 10.00 bis 17.00 Uhr

(APA)

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