Frostschäden - Mit der Schneeschmelze kommen die Schlaglöcher

In rund einem Monat, wenn man vom tatsächlichen Ende der Frostperiode ausgehen könne, wisse man mehr. Aus einigen Abschnitten gebe es bereits Rückmeldungen, dass die Schäden größer seien als in anderen Jahren. In einem durchschnittlichen Jahr wendet Vorarlberg für im Winter entstandene Straßenschäden rund 600.000 Euro auf.
Tirol und die Steiermark stark betroffen
Vor allem in Tirol fallen die Schäden höher aus als in den Jahren davor. Auch die steirischen Landesstraßen brauchen dringend neue Beläge. In den restlichen Bundesländer ist die Situation weniger dramatisch.
Zwischen 30 und 50 Prozent höhere Kosten im Vergleich zu den Vorjahren erwartet die Tiroler Landesstraßenverwaltung für den starken Winter 2012. Das Zusammenwirken der kalten Temperaturen, der größeren und tieferen Risse in den Straßen und die wegen der Salzmenge höheren, aufgetauten Wassermengen ergebe “eine Verstärkung der Frostschäden und Schlaglöcher im Straßennetz im Vergleich zum doch milderen Vorjahreswinter”, erläuterte Bernd Stigger von der Tiroler Straßenerhaltung.
Sowohl die Anzahl der Tage mit Schneefall, die Schneemenge und auch die tiefen Temperaturen seien mehr gewesen. “Aufgrund dieser Umstände ist insbesondere ein deutlich stärkerer Salzverbrauch zu vermerken”, erklärte der Experte. Sobald die Schäden auftreten, würden sie sofort behoben – allerdings vorerst professorisch mit einem “Kaltmischgut”. Ein “Heißmischgut”, Asphalt, erfordere eine Mindestlufttemperatur von plus fünf Grad, weshalb die Ausbesserungsarbeiten damit erst ab Ostern beginnen.
“Andrea” hat in Tirol gewütet
Besonders Sturmtief “Andrea” Anfang Jänner habe den Verkehrswegen im Bundesland zugesetzt. “Aufgrund des Schneedrucks und des Windwurfes sind viele Bäume umgestürzt, viele davon auf Straßen”, schilderte Stigger, “auf den Landesstraßen allein sind aus diesen Gründen zusätzliche Kosten von rund 750.000 Euro entstanden.”
2.000 Kilometer kaputte Straßen in der Steiermark
In der Steiermark sind derzeit rund 40 Prozent der Landesstraßen – rund 2.000 Kilometer – mit der Zustandsnote 5 bewertet, also sehr schlechter Zustand, wie vom Büro des Verkehrslandesrates Gerhard Kurzmann (F) mitgeteilt wurde. Dies sei aber nicht ausschließlich auf Auswirkungen des Winters zurückzuführen. Teile der Schäden seien noch aus weiter zurückliegenden Jahren. Für die Aufrechterhaltung des derzeitigen Fahrbahnzustandes würden mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr vonnöten sein. Für das Jahr 2012 stünden aufgrund der Einsparungen im Zuge des Doppel-Sparbudgets der Landesregierung nur rund 23 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung.
Für einen Teil der Schäden, welche in den Wintermonaten entstanden sind, kann jedoch mit den Möglichkeiten im Erhaltungsbereich nicht das Auslangen gefunden werden, so der Landesrat. Betroffen ist hier vor allem die Obersteiermark (Bezirk Murau, Murtal, Bruck, Leoben, Mürzzuschlag, Liezen) sowie Teile von Voitsberg und Deutschlandsberg sowie der Raum Birkfeld, Pinggau und Eibiswald. Das genaue Schadensausmaß kann jedoch erst nach Ende des Winters mit dem Ende der Frost-Tauperiode festgestellt werden. Viele vor allem höher gelegene Straßen seien derzeit noch schneebedeckt.
Oberösterreich hat vier Millionen Euro an Schäden
Auf Oberösterreichs Straßen sind in diesem Winter nach ersten Schätzungen rund vier Millionen Euro an Frostschäden entstanden. In der vorangegangenen Saison waren es 6,5 Millionen. Die kleinflächige Sanierung, bei der Löcher mit Kaltmischgut aufgefüllt werden, sei bereits im Gang, hieß es aus dem Büro des zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreters Franz Hiesl (V). Die großflächige Schadensbehebung könne erst in Angriff genommen werden, wenn der Straßenaufbau komplett frei ist – je nach Region zwischen Mitte April und Mitte Mai. Zudem müsse das gesamte Schadensausmaß feststehen, hieß es.
(APA)
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